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Avatar von marenghi
  • marenghi

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2020

Re: Wieviel Prozent reichen zur Machtergreifung?

...und da haben wir auch schon das Problem, wenns konkret wird: Deine Vorschläge bringen nix, sind sogar kontraproduktiv für "das Volk" - wenn du damit Unter- und Mittelschicht meinst.

Der zweite Punkt ist der, dass wir mit real existierenden Krisen leben, die nicht hausgemacht sind, und die man sich nicht wegwünschen oder wegpolitisieren kann. Keine deutsche Politik kann den relativen Niedergang Deutschlands ggüber Asien verhindern. Das sind einfach Dinge außerhalb unserer Macht, wie Demografieproblem, Vorstellung von Arbeit und Freizeit, Vorstellung von Demokratie und Freiheit, dass wir kein China 2.0 sein werden und sein wollen (Gut, einige würden zumindest in ihrer jetzigen Vorstellung vllt lieber Diesel fahren und Diktatur - wenn dann die Diktatur da wäre, sähe das anders aus).

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Also konkret zu den Punkten:

1. Klimapolitik ist Umweltschutz. Klimawandel ist spätestens ab jetzt der größte Einflussfaktor für eine gesunde Umwelt.

Klimaschutz ist Wirtschaftsschutz. Ich verstehe das Argument, dass Klimaschutz im Vgl zu sonstigem Umweltschutz national nicht ausreicht, sondern international sein muss. Und dass Klimaschutz nicht sofort etwas bringt, sondern langfristig. Beides kein Grund, keinen Klimaschutz zu machen, sondern Grund dafür, ihn möglichst bald und möglichst international zu pushen. Ersteres machen wir endlich, zweiteres fehlt noch einiges.

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2. Einwanderungspolitik: Bin für stärkere Regulation der Eeinwanderung. Nur das ist ausgerechnet etwas, dass sowieso sich bereits geändert hat und alle Parteien bis auf Linke und Grüne auch künftig ändern werden. Dazu brauchts keine rechtsradikale AfD.

Übrigens: Klimaschutz ist Einwanderungsschutz.

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3. Steuerpolitik: Erstaunlich, wie stark die neoliberalen Einflüsterer die Leute noch beeinflussen. Denk kritisch! Denn wir haben viele Beispiele aktuell und aus der Geschichte, dass niedrigere STeuern, Neoliberalismus und "schlanker Staat" immer zuungunsten des Volkes aka "des kleinen Mannes" ist. Und zugunsten der Mächtigen und Reichen. Jeder neoliberale Staat dieser Welt hat höhere Ungleichheit, die nur sehr wenigen Prozent der Reichen zugute kommt, während sie 80%, der Mittelschicht und Unterschicht, schaden. Ich kann dir zig Einkommens- und Vermögensverteilungen international zeigen, die das belegen. Du kannst dir auch einfach, wenn du nichts mit Statistik anfangen kannst (obwohl Daten unbestechlich gegenüber Gefühlen sind und ich sie deshalb besser finde) Fotos von obdachlosen Mittelschichtlern in den USA anschauen, google mal.

Die Lösung ist, die Steuern RICHTIG zu gestalten, dass Arbeit von Mittel- und Unterschicht weniger besteuert wird. Und hohe Einkommen (bei der die Schere durch die Globalisierung auseinander gegangen ist) und bsd Einkünfte aus Kapitalvermögen stärker.

Also mehr Geld für Unter- und Mittelschicht, weniger für die Oberschicht (die auch mit einer Yacht ganz gut leben kann, die zweite hängt sowieso zu oft am Pier rum :) ). Das ist simpel Umverteilung, und dazu noch ein kurzer HInweis, weil das oft nicht verstanden ist: Warum braucht man mehr Umverteilung heute? Antwort: Es gibt weniger Umverteilung! Der Spitzensteuersatz war selbst unter Kohl, wohl keinem linksgrünversifften, höher. Es gab Vermögensabgaben. Das ist also der eine Grund.
Der andere ist, dass durch die Globalisierung Einkunftsmöglichkeiten weiter auseinander gegangen sind: Ich kann Kapital heute exzellent vermehren (Immopreise um 100% innerhalb von 20 Jahren!), und die Einkünfte geschickt an den Steuern vorbeischleusen , bzw diese verringern (auch legal). Die Einkommensunterschiede sind gewachsen: Obere Managementebenen verdienen heute 10-100 mal mehr als Arbeiter. Das sind nicht 80 oder 200%, sondern 1000-10.000 Prozent mehr, muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Es gibt einige sehr gefrage Positionen oder Berufe, aktuell Informatiker (kann sich durch KI schnell ändern künftig), während Arbeiter globalisiert unter Konkurrendruck stehen. Anders als nur national oder regional früher.

Gibt einen sehr guten Artikel hier auf tp, dass die starke Anwerbung von ausländ. Fachkräften bei IT auch eine Forderung der Wirtschaft ist, die KOnkurrenz hochzuhalten und die Preise zu drücken, anstatt Deutsche auszubilden oder weiterzuqualifizieren. (Der Staat zahlt das Arbeitslosengeld, nicht die Firma).

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4. Finanzpolitik:
Schwer zu beeinflussen durch eine nationale Regierung. Aber deine Vorstellungen würden mehr Eingriffe durch den Staat bedeuten, nicht weniger. Da sehe ich deutlich bessere Hebel bei der Steuerpolitik.

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