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358 Beiträge seit 31.07.2023

Re: Wieviel Prozent reichen zur Machtergreifung?

Der Staat ist definitiv nicht "schlanker" geworden. Bei den Ausgaben gibt's immer eine Schippe oben drauf. Aktuell sollen wir ja 2% vom BIP für die Rüstung verbrennen, was einfach absolut sinnlose Ressourcenverschwendung ist. Bis heute habe ich auch noch keine stichfeste Rechtfertigung zur Anschaffung des F35 Jagdfliegers gelesen oder warum man das G36 ausmustern müsste, außer "wird heiß im Dauerfeuer". Aber egal, das wäre hier Whataboutism.

Teurer geworden sind unsere Parlamente. Unser Bundeskanzler findet seinen Amtssitz zu klein und will für 850M ein neues Kanzleramt bauen. Wo sind denn die Sparbemühungen? Wieso wird der Bundestag immer größer, aber nicht kleiner, wieso muss jeder Volksvertreter ein komplettes Team haben und warum wird jede Auslage per Spesen verrechnet, wenn der kleine Mann alles auf eigene Kappe zahlen muss (insbesondere Mindestlöhner, die keine Steuerrückzahlungen, etwa Pendlerpauschale, erwarten dürfen)? Schlanker geworden ist der Staat nicht an den relevanten Nahtstellen, etwa beim BAFÖG, bei den Arbeitsagenturen oder im Finanzamt. Sind halt irgendwie alles immer größere, trägere und ineffizientere Beamtenkomplexe geworden.

Also wenn ich's recht überlege, war vor Agenda 2010 der Staat ein gutes Stück weit schlanker.

Das Klimathema ist in der Hinsicht 'ne Angelegenheit, als dass da viel Geld wirkungslos verbrannt wird und mit Konsum und Ressourcenaufwand versucht wird, das Klima "zu retten". Eine Evaluation, ob die getroffenen Maßnahmen wirken, gibt es an keiner Stelle. Es wird auch nicht verglichen, welchen Aufwand man betreibt, um ein paar Prozentpunkte CO2 einzusparen. Ich hab mal gelernt, dass Aufwand und Ergebnis in einem vernünftigen Zusammenhang stehen müssen. Auch habe ich mal gelernt, dass man nicht ohne Plan und Strategie anfangen sollte zu handeln. Dazu gehört u.a. eine Reihe von Analysen, z.B. die Risiko-Analyse, die ABC-Analyse, man kann über Optimierungspotentiale sprechen und über allem steht die Frage: wo bewirke ich ein Maximum mit einem Minimum an Aufwand.

Um's auf ein, zwei konkrete Dinge runterzubrechen: 200 Milliarden Euro für den Klimaschutz sind ja gut und schön. Aber nur, wenn die 200 Milliarden Euro auch wirkungsvoll verwendet werden und eben nicht "irgendwo versickern". Immer dort, wo's große Geldtöpfe gibt, wachsen Sümpfe und Korruption am Besten. Da wird nichts unversucht gelassen, einen Anteil zu sichern - und Quacksalber haben halt Hochkonjunktur. Und wenn man im Lande das Geld nicht sinnvoll ausgeben kann, schenkt man es eben weg und klopft sich auf die Schultern für die "Hilfen" anderswo.

Butter bei die Fische? Für 200 Milliarden Euro könnte man lockerflockig fast jeden Braunkohletagebau renaturieren, ein paar zehntausend Hektar Waldfläche neu anpflanzen, Flussläufe wieder in ihre natürlichen Betten zurückverfrachten, einige künstliche Pumpspeicherwerke als Kurzzeitspeicher für Solarenergie aufstellen und falls noch was übrig bleibt und die Balkonkraftwerke je einen sinnvollen Beitrag leisten können, jedem Haushalt 'ne 1000Wp-Anlage spendieren (ca. 800 Euro). Geht nicht? 35M Haushalte x 1500,- Euro = 28Mrd Euro, also ein Bruchteil der 200 Milliarden Klimasondervermögen.
Rein rechnerisch würden die Balkonkraftwerke dann, Zahlen sind statistisch belastbar, durchaus einen Beitrag leisten: 1kWp x 35M x 365t x 24h x 10% = 30,66TWh Ertrag. Das ist sicherlich steigerbar durch Pufferspeicher und der Möglichkeit, Sonnenenergie zumindest am selben Abend noch zu verbrauchen. Mittlere Effizienz von 10% kann man aus dem durchschnittlichen Jahresertrag im Verhältnis zur installierten Leistung errechnen.

Thema ist, dass an der Stelle dann wieder Klimaschutz auf Kosten der Umwelt durch Mehrkonsum umgesetzt werden will: die Balkonkraftwerke müssen ja auch erstmal produziert und an den Mann gebracht werden, dafür sind Rohstoffe und Energie nötig.

Man kann ja mal googeln und kann z.B. "Patenschaften" übernehmen über Bäume. Ich mache hier KEINE WERBUNG, nur Recherche (was kostet ein Baum pflanzen). Da kommt direkt als erstes diese Seite:

https://growmytree.com/collections/baeume-pflanzen?gad=1&gclid=EAIaIQobChMIg7XJnJy-gAMV2AUGAB3ilQl3EAAYASAAEgI6wvD_BwE

EIN Baum kostet dort z.B. 4,80 Euro. Je mehr Bäume, desto günstiger: 11 gibt's für 32,80 Euro, also keine 3,- Euro je Baum. Das dickste Paket mit 440 Bäumen kostet WENIGER als eine gute Balkonanlage und soll - ich glaube das zwar so nicht - den CO2-Ausstoß komplett neutralisieren. Aber selbst wenn ich nur meinen HALBEN CO2-Ausstoß reduziere, habe ich bereits meinen individuellen Ausstoß auf den globalen Durchschnitt runtergebrochen (Deutschland trägt mit 1% der Weltbevölkerung zu 2% menschengemachten CO2-Emissionen bei). Das dazugehörige Baumpaket kostet immernoch 380,- Euro.

Ob das SINNVOLL ist oder NICHT, ob's ernstgemeint ist oder ob das Geld dann irgendwo sinnlos verbrannt wird und man nur "grünes Gewissen" für teuer Geld kauft (siehe CO2-Zertifikate) - das kann ich nicht beurteilen. Für Rechenspielchen ist das aber allemal ausreichend und deshalb bleib ich mal bei dem einen Beispiel.

Jedenfalls weiter im Text: nun war das nur 'ne Kurzrecherche, ich müsste mich mal beschäftigen, ob das einmalige Kosten sind (dann pflanz' ich eben jedes Jahr für 200,- Euro Bäume, bis ich mein Soll 4x übererfüllt hab für Frau + Kinder) oder ob's 'ne permanente Patenschaft ist (dann könnte ich mir vorstellen, monatlich etwa 15,- Euro einzusetzen, also 180,- Euro im Jahr, aufgerundet zum 200er-Paket, was immerhin noch 25% CO2-Reduktion entspricht. Meine Balkonanlage mit Pufferspeicher ist aktuell ca. 2500,- Euro teuer gewesen, das entspricht also 12 Jahren "Bäume" wenn's auf Spendenbasis basieren sollte bzw. eben 12 Jahre CO2-Reduktion. So viel spart mir die BKW dann aber nicht ein ...

So. Und jetzt stell dir vor, die 200 Mrd des Bundes würden für so'n Projekt eingesetzt. Nur dafür. Das dickste Paket mit 440 Bäumen lässt sich dann 320M mal kaufen. 320M mal. Deutschland braucht aber nach der Rechnung auf der Website "nur" 84M Baumpakete, der Rest wäre also "Bonus" für die Zukunft. Oder umgekehrt: damit nach der Rechnung auf der Website jeder einzelne Bundesbürger CO2-neutral ist, müsste die Bundesregierung das dickste Baumpaket 84M mal einkaufen. Das sind 52,5 Milliarden Euro.

Selbst wenn JEDES Jahr die Bundesregierung das Geld für Bäume locker machen müsste, wäre das noch ein BESSERES Geschäft, als was manche unter "Klimaschutz" meinen verkaufen zu können. Mein persönlicher Vorschlag wäre halt, lieber Bäume IN Deutschland anzupflanzen. Da gibt's durchaus Kapazitäten für genügend Bäume, um zumindest unseren CO2-Ausstoß zu vielleicht 50% zu reduzieren. Das wären also 42M x 440 Bäume = knapp 18,5 Milliarden Bäume. In Deutschland wachsen laut dieser Google-Anfrage ca. 90 Milliarden Bäume. Man könnte also locker auf 110 - 120Mrd aufstocken, ohne dass massiv die Landwirtschaft auf Fläche verzichten muss.

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=wie+viele+b%C3%A4ume+gibt+es+in+deutschland

Außerdem:
https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/haetten-sies-gewusst/pflanzenbau/wie-viele-baeume-wachsen-in-deutschlands-waeldern

Einen SO guten Wert bei der CO2-Reduktion dürften weder Wind- noch Solarparks haben. Den Baum kann man 100 Jahre wachsen lassen und dann als "grünen Treibstoff" oder Holzlieferant für die Möbelindustrie einsetzen. Nach 20 Jahren müssen Windräder und Solarzellen durchgetauscht werden -> höherer Energie- und Ressourceneinsatz.

Also vielleicht ist "Klimaschutz" am Ende einfach nur "jeder pflanze ein paar Bäume". Und ganz ehrlich? Ich geb lieber Geld für Bäume als für CO2-Zertifikate und Windräder aus.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.08.2023 17:14).

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