Konsum ist zunächst kein Spaßbetrieb, sondern Notwendigkeit.
Du beschreibst auch schön eine Denkweise, die ich für alles andere als beneidenswert halte.
Am Ende macht es nur keinen Spaß, wenn darauf dann keine Anerkennung, sondern Neid und noch mehr Abgaben folgen.
Erwartest du, dass ich das irgendwie anders bewerte, als als Gejammer auf hohem Niveau?
So gut wie jeder strebt nach materiellen Werten, denn Konsum macht nun mal Spaß. Das kann im Großen, aber auch schon im Kleinen, z.B. mit nem iphone, stattfinden.
Oder mit einem Gramm Heroin?
Das schöne an Deutschland ist vor allem, dass eigentlich(!) jeder das Recht hat, seine Persönlichkeit zu entfalten, solange er seine Mitmenschen nicht daran hindert oder gar damit existenziell schädigt.
Es ist natürlich nicht so, dass Leistung sich immer lohnt, insbesondere nicht im Bereich gesellschaftlich notwendiger Arbeit und das liegt nicht am Abgabensystem.
Dein Beispiel mit dem IPhone ist allerdings durchaus interessant und hochaktuell: netzpolitik.org hat gerade eine Petition gestartet, die ein Recht auf analoges Leben im Grundgesetz verankern soll.
Daran zeigt sich: Das von dir gepriesene mehr arbeiten und konsumieren können ist in Wirklichkeit ein müssen.
Dieser Zwang ist nicht nur aus ökologischen Gründen nicht mehr zeitgemäß, er schränkt auch die freie Entfaltung der Persönlichkeit und gesellschaftliche Teilhabe ein.
Hier braucht es ein generelles Umdenken und die Etablierung eines Anreizsystems jenseits materieller Ersatzbefriedigung auf Basis der knappsten individuellen Ressource: Frei verfügbare Lebenszeit.
Ich wies bereits an anderer Stelle mal darauf hin, dass Studien darüber, was sterbende Menschen am meisten bereuen, eine ziemlich klare Sprache sprechen.
https://www.welt.de/vermischtes/article13851651/Fuenf-Dinge-die-Sterbende-am-meisten-bedauern.html
https://www.immerda-intensivpflege.de/was-bereuen-sterbende-am-meisten/
Kleiner Tipp: Ich konnte mir dieses oder jenes Produkt nicht leisten ist nicht unter den Top 5.
Gruß
Calyx