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95 Beiträge seit 24.05.2022

Vergleichbarkeit

Expositor schrieb am 22.05.2024 16:39:

Anscheinend hat keiner so richtig eine Ahnung wer die AFD waehlt. Aber das suggerieren das es nur die sozial schwache und mit niedrigen Bildungsstand sind ist meiner Meinung nach mehr ein Versuch Menschen von der Wahl der AFD abzuhalten (wer sieht sich schon gerne als Verlierer).

Eine andere Quelle: marktforschung.de

Dass Wählende am unteren Ende der sozialen Leiter die AfD-Wählerschaft dominieren würden oder die AfD eine Arbeiter- oder Kleine-Leute-Partei sei, wäre allerdings ein Fehlschluss. Auch in der AfD-Wählerschaft überwog im Herbst 2021 die Zahl derer mehrheitlich, die ihre eigene wirtschaftliche Lage wohlwollend bewerteten. Angestellte waren zur Bundestagswahl auch in den AfD-Reihen am häufigsten vertreten, Arbeiter bildeten dort nur eine wenngleich größere Minderheit.

Boomer, die einen Realschulabschluss mit Lehre haben, können heutigen Studienabgängern, insbesondere der Laberfächer, deutlich überlegen sein. Und zwar in vielerlei Hinsicht. Nicht nur ist das Abitur heutzutage vergleichbar mit einem Hauptschulabschluss in den 70ern (weshalb man mittlerweile alle Schulformen in vielen Bundesländern ja auch einfach zusammenlegt), auch das finanzielle Auskommen war mal deutlich besser in Deutschland. Mein Vater hat als Arbeiter in der Werkshalle bei einem der größten deutschen Konzerne eine Abfindung in Höhe von 200.000 € bekommen. Dazu hat er Jahrzehntelang 350 DM Miete gezahlt bei über 3.000 DM netto Gehalt und zu Zeiten mit 8 % Festgeldrendite. Sein heutiges Vermögen erreichen nicht mal mehr 2 Dr. Ings zusammen, die ohnehin 10 Jahre später ins Berufsleben starten. Auf dem Papier wäre er aber "der kleine Mann" ohne Studium und nur Realschulabschluss.

Wenn das DIW also tatsächlich schreibt, dass vor allem ältere Boomer-Männer mit niedrigerem Abschluss AfD wählen und sich damit ach so sehr selbst schaden, hat das DIW einfach genau so viel Plan von den Wirtschaftsverhältnissen in Deutschland wie der Wirtschaftsminister von Insolvenzen. Zu Boomerzeiten gab es nicht mal 1 Millionen Studenten, heute sind es knapp 3 Millionen.

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