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283 Beiträge seit 08.06.2017

Prinzipiell einfach

Wohlstandsverlust(angst) führt überall auf der Welt dazu, dass die abstiegsgefährdete Mittelschicht rechts wählt, weil sie von dort Abschirmung gegen die Zumutungen auswärtiger Kräfte und Entwicklungen erwartet. Das war/ist bei Trump, Bolsonaro, Duterte/Marcos Jr., Berlusconi/Meloni, Le Pen usw. usf. nicht anders.

Das hat nichts mit Bildungsmängeln in der (angeblichen) Demokratieerziehung zu tun. Der etablierte Wirtschafts- und Politikbetrieb bedient das Kapital (dessen nutznießendes Promill größtenteils im angelsächischen Raum wohnt, Überschüsse in Steueroasen parkt, und Luxusressorts in aller Welt fequentiert), indem sicherer Wohlstand der Mehrheitsbevölkerung bis hin zur oberen Mittelschicht vom Lohn vorenthalten, im Rentenalter auf Grundsicherungsniveau gestutzt, und vom Netto nachträglich noch abgezogen wird (MWSt. und weitere Steuern und Gebühren, Lohnverluste durch Corona, Inflation, energetische Gesetzeszwänge, private Kita- oder Nachhilfeausgaben etc.).

Jesus wird die Aussage zugeschrieben: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst." Die Selbstliebe ist ein Gebot wie die Nächstenliebe. Da wir uns - als Gesellschaft - selbst hassen (wir können nicht mal mehr miteinander sprechen; und zuhören tut uns schon gar niemand, vor allem nicht die Politik), und zugleich Millionen Fremde ins Land lassen, wodurch der Konkurrenzdruck für Unter- und Mittelschicht erhöht und die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigt wird, resultiert daraus in vielen Fällen Missgunst und Fremdenhass.

Immer nur eine kleine Minderheit ist selbstlos. Die große Mehrheit ist zuvorderst um sich selbst besorgt, insbesondere in einem gesellschaftlichen Klima, in dem sie täglich als Pack- und Geldesel missbraucht wird. Sie könnte - und sie braucht nach jesuanischer Ethik - erst dann Fremde willkommen heißen, wenn sie selber gut behandelt wird und es ihr selber absehbar gut geht. Von Ärger, Sorgen und Nöten gequält werden - und dann noch Fremden (vermeintlich) helfen sollen? Das ist für Viele zu viel verlangt. Trumps "America first" ist so gesehen tatsächlich ein richtiger Ansatz. Wobei man überlegen kann, ob nur das Eine (first, last, and no one else), erst das Eine, dann das Andere, oder beides zugleich angepackt wird (Kuba: nicht geben, was man übrig hat, sondern teilen, was man hat).

Hilfe für Andere besteht darin, die Ursachen des Leids der Anderen zu beseitigen (faire Entwicklung statt Neoimperialismus), anstatt die eigene demografische Misere durch Zuwanderung zu übertünchen. Faire Handelsbeziehungen und eine Beendigung der Einmischungspolitik durch Korruption, Interventionen, Sanktionen etc. würde dazu genügen. Eine vernünftige Einwanderungsgesetzgebung könnte die illegale Zuwanderung begrenzen und echten Verfolgten bereits in deren Herkunftsländern Anträge auf politisches Asyl ermöglichen. Eine schrumpfende Bevölkerung mit hoher Produktivität durch hohen Organisationsgrad und Automatisierung kann durch Umverteilung von oben nach unten in Wohlstand leben.

Natürlich wollen es die Reichen und Mächtigen nicht anders, als wie es ist: Wir uns untereinander, und Fremde auf der Straße, beharken uns gegenseitig, und die oben lachen darüber champagnerbadend ... divide et impera, teile und herrsche. Das klappt immer noch gut. Und würde es wohl auch selbst mit einer alleinregierenden AfD, denn letztlich ist das auch nur die CDU von vor 40 Jahren. Dann würde sich also wieder nur die Geschichte wiederholen, bis wir anderthalb Generationen später bei den gleichen Problemen wären.

Ohne veto- und sanktionsmächtige Bürgergremien, die jederzeit die Richtung der Politik korrigieren können, wird die repräsentative "Demokratie" immer eine verkappte Oligarchie, Plutokratie und Kleptokratie bleiben, egal welche neue Partei gerade noch nicht völlig korrumpiert wurde.

Noch weiter führend wäre natürlich der hochinteressante Verfassungsentwurf der Gemeinwohllobby, aber den kennt leider niemand, weil er von allen Medien totgeschwiegen wird. Eine gesellschaftliche Diskussion darüber wäre mal echt heilsam...

https://gemeinwohl-lobby.de/category/gesellschaftsfairtrag/

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.07.2023 17:59).

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