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Avatar von mj81
  • mj81

mehr als 1000 Beiträge seit 07.09.2015

Re: Satire darf auch rechts sein!

Guano-User schrieb am 15.01.2019 12:06:

Die Globalisierung führt sowieso zu immer größeren Staatenbünden und Bundesstaaten. Die Frage ist nur, welche Kompetenzen man auf welcher Ebene haben will. Ob nun auf Kommunal-, Bundesland-, Freistaat-, Staats- oder Europa-Ebene Gesetze verabschiedet werden, die ich gut heiße oder nicht gut heiße, bleibt mir doch egal. Eventuell ist mir der aktuelle Ministerpräsident lieber als die aktuelle Bundeskanzlerin. Das kann aber in 4 Jahren wieder genau umgekehrt aussehen. Sollen dann jedes mal die Kompetenzen neu verteilt werden?

Wer hat denn ein Problem mit Staatenbünden, gemeinsamen Vereinbarungen oder ähnlichem. Es gibt die NATO, die WTO, es gibt die UNO, die ISS, die EFTA - alles Bündnisse in denen man dabei sein will/darf/kann und sicher gibt es noch 10000 andere Beispiele für Organisationen, die nationenübergreifend tätig sind. In der Regel sind diese aber nicht so bestimmend wie die EU es ist. Die AfD hätte ja beispielsweise überhaupt kein Problem mit einer Art EWG, wie es diese lange Zeit und erfolgreich gab. Das Problem ist aber, wenn man einen Konsens finden soll, der die Sorgen und Nöte der Belgier im gleichen Maße gerecht wird, wie den Problemen der Rumänen und Bulgaren. Und ob die Finnen die gleiche Agrarpolitik- und Förderung brauchen wie die Griechen ist auch fraglich. Durch diesen Verschiebebahnhof und diese Subventionen, speziell im Bereich Landwirtschaft, bekommen auch die Afrikaner kein Bein auf den Boden. Das Olivenöl könnte sich auch einfach anhand der Qualität und des Preises durchsetzen (immer unter Einbehaltung der Anforderungen an Lebensmittelhygiene und Sicherheit usw....eh klar). Aber wenn das Öl aus Marokko dann halt besser und günstiger ist, dann sollte ich auch dieses kaufen können und nicht das subventionierte Griechen-Öl.
Bei der Wirtschaft ist es ja noch krasser. Man wird keinen einheitlichen Europäischen Mindestlohn finden oder einen Mindeststandard an Sozialhilfe. Ich brauche auch kein einheitliches europäisches Verkehrskonzept, wenn man in Skandinavien schon sehr weit bei der E-Mobilität ist und man in Bulgarien teilweise noch mit dem Ochsenkarren durch die Straßen fährt. Die EU ist nicht prinzipiell eine schlechte Idee aber die Idee, immer mehr Gewalt an dieses Parlament zu vergeben ist eine Katastrophe und das liegt gar nicht nur an der Inkompetenz der dort ansässigen Politiker sondern einfach daran, dass es keine homogene Masse ist. Würde man noch damit beginnen die Türkei mit einer völlig anderen Kultur und Religion aufzunehmen, wäre die EU ohnehin komplett am Ende. Man ist seit Jahrhunderten mit diesen Eigenheiten klar gekommen und möchte jetzt einmal alles auf den gleichen Kurs bringen. Das ist so sinnvoll wie die Frauenquote, die Inklusion und die Gemeinschaftsschule. Alle sind gleich - NEIN sind sie nicht. Der Versuch den kleinesten gemeinsamen Nenner zu finden und diesen durchzusetzen überfordert die Schwächeren und unterfordert die anderen, sodass es am Ende auf allen Seiten Verlierer gibt. Das bedeutet aber nicht, dass Frauen und Männer, Menschen mit Behinderung oder ohne, der Atomphysiker und der Zimmermann oder eben auch der Luxemburger und der Portugiese nicht trotzdem zusammenarbeiten können. Wenn ich aber vom Atomphysiker verlange, er soll mir ein Holzhaus bauen und dem Zimmermann sage, er soll mir ne komplexe Gleichung lösen, dann wird das Ergebnis eher bescheiden ausfallen. Bei der AFD scheint man das verstanden zu haben.....in den anderen Parteien nicht. Deshalb ist es relativ logisch, wen ich aktuell wähle. Kann sich auch wieder ändern, wenn auch andere dies ein wenig kritischer sehen und verstehen, was in der EU alles schief läuft.

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