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  • JohnGeorge24

mehr als 1000 Beiträge seit 30.06.2015

Wissen Sie, Frau Wangerin, was mir ein Soldat, der in meiner Nachbarschaft groß

geworden ist, in Mali war und auch Corona Kranke in Berlin zum Krankenhaus gebracht hat, vor wenigen Tagen sagte? Nein, ich werde es nicht wiederholen, was er gesagt hat, aber ich mache ein fiktives Gespräch daraus: "Hi, schön dich zu sehen". "Ach, hallo Herr Nachbar". "Wie war es in Berlin, habe gehört, Du warst dort im Einsatz"? "Ja, eigenartige Erfahrung. Wir werden ermuntert, auch außerhalb des Dienstes Uniform zu tragen. Ich habe es in Berlin gewagt und fühlte mich nicht mehr sicher, ob der Blicke, die mir zugeworfen wurden". "Oh, und was hälst Du davon, dass die Afghanistan Heimkehrer sang und klanglos verabschiedet wurden, ohne Repräsentanten der Regierung und aus der Politik?" "Ich habe gehört, die Kameraden wollten schnell nach Hause, und ... als Soldat ist man eh eine Randgruppe der Gesellschaft, nicht beachtet, oft gemieden. Die amerikanischen Kameraden werden ganz anders angesehen. Wenn die im Supermarkt einkaufen, wird ihnen an der Kasse Vortritt gewährt und bei offiziellen Anlässen sind immer Politiker und Regierungsvertreter anwesend".

Frau Wangerin, haben Sie mal nachgeforscht, welcher Art die Verletzungen waren, die die Soldaten in Mali erlitten haben? Interessieren Sie nur Soldaten, die der Armee den Rücken gekehrt haben, Pazifisten wurden? Ich habe nichts gegen Pazifisten, finde ihre Sicht der Dinge aber realitätsverweigernd. Wenn man über das Militär spricht, sollte man schon wissen, auf welcher Seite man steht, auf der Seite der friedensbewegten, oder auf der Seite derer, die Menschen, denen wir die Ausübung des Gewaltmonopols anvertrauen, für notwendig halten.

Sollten alle hier, die lieber heute als morgen Militär und Polizei als physische Gewalt ausübende Personen nicht mehr akzeptieren wollen, politisch die Oberhand gewinnen, müssten wir uns ernsthaft Sorgen machen, auswandern, oder uns selbst in die Lage versetzen, Gewalt auszuüben. Das kann doch keiner wollen, oder? Dann, so meine ich, sollte man auch als Journalist klar Stellung beziehen und nicht so windelweich dafür sein, wie sie es sind. Aus jeder Ihrer Zeilen zum Thema spricht der Widerwille, die Arbeit des Militärs anzuerkennen.

Ich werde trotzdem Ihre Artikel immer mit Interesse lesen.

Hochachtungsvoll

JohnGeorge24

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