Man sollte vielleicht zunächst einmal daran erinnern, dass es Kritik am Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan von Anfang an in Deutschland schon gab und zwar massive Kritik! Über 60% der Bürger waren gegen diesen Krieg, den die damalige Rot-Grüne Regierung den Bürgern als "humanitären Einsatz" verkaufen wollte, bei dem die Bundeswehr lediglich Brunnen bohren und Mädchenschulen bauen würde.
Überhaupt scheint man völlig vergessen zu haben unter welchen Umständen die USA diesen Krieg begonnen hatten, bei dem ein Kanzler die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands geradezu vasallenhaft gegen die Mehrheitsmeinung der Bürger erklärte. Nach dem 11. September behaupteten die USA, dass Osama bin Laden, der sich in Afghanistan aufhielt der Drahtzieher hinter den Anschlägen auf das World-Trade-Center sei und forderte die afghanische Regierung auf, diesen auszuliefern. Die damalige Talibanregierung verlangte Beweise für bin Ladens Beteiligung von den USA, welche die aber nicht liefern konnten und der afghanischen Regierung darauf hin unter Kriegsandrohung ein Ultimatum setzten. Die Taliban weigerten sich und erklärten, dass das Gastrecht bei ihnen heilig sei und ohne Beweise keine Auslieferung stattfinden würde. Darauf hin überfielen die USA mit ihren Verbündeten Afghanistan und führten in diesem Land 20 Jahre Krieg.
Die deutsche Bevölkerung lehte diesen Krieg die ganze Zeit mit großer Mehrheit ab, auch wenn ein damaliger SPD-Verteidigungsminister Struck mit Sprüchen wie "die Freiheit Deutschlands wird auch am Hindukush verteidigt" Stimmung zu machen versuchte. Nun darf diese deutsche Bevölkerung neben den Kosten auch noch die weiteren Folgen in Form der Migration auf sich nehmen, auch wenn sie diesen Einsatz immer abgelehnt hat.
Dies ist für mich ein weiteres Beispiel dafür, warum unsere parlamentarische Demokratie schon seit Jahren keine "Herrschaft des Volkes" sondern eine Elitenherrschaft ist und Deutschland unbedingt eine wirkliche Demokratie braucht, in der der Volksentscheid die Maxime ist, welche die politische Entscheidung bindend verpflichtet.