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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Halt Multikulti vom Feinsten

Um das Elend genauer verstehen zu können, folgende Info:
Die grobe ethnische Unterteilung:
Paschtunen 42%.
Tadschiken 27%
Hazara 9%
Usbeken 9%
Aimaken 4%
Turkmenen %
Belutschen 2%
und weitere kleinere Ethnien.

Teilweise stellen die Ethnien in einem Nachbarland einen bedeutenden Bevölkerungsanteil. Intern spielt aber hauptsächlich die Stammeszugehörigkeit, als weitere Untergliederung die wichtigste Rolle. Das Siedlungsgebiet der Stämme und Ethnien ist nicht homogen, so dass viele lokale Minderheiten gibt, die sich im Herrschaftsgebiet eines Clans und Stammesführers befinden. Dies führt in dem armen Land zwangsläufig zu Verdrängungswettbewerb und Konflikten.
Die Taliban sind den Paschtunen zuzurechnen und werden von vielen Bewohnern geschätzt, weil die islamisches Recht sprechen und teilweise auch durchsetzen.

Das Hauptproblem des Landes sind die "Massenvernichtungswaffen des kleinen Mannes". Konnte sich früher (Schwert, Bogen, Vorderlader) ein Dorf gegen eine kleine Gruppe von Angreifern erfolgreich verteidigen. Ist dies heute nicht mehr gegeben.
Da dort Kriegswaffen sehr verbreitet sind und auch offen getragen werden, kann eine Kurzschlusshandlung fatale Folgen haben.

Die fixe Idee des "Nationbuilding", dass man einfach diese Menschen mit Geld und Entwicklungshilfe zuscheißen und damit automatisch eine moderne Gesellschaft entstehen lassen könne, hat sich als großer Irrglauben herausgestellt.

Wenn man Afghanistan mit Deutschland vergleicht, dann stehen die dort, wo Deutschland vor 1300 Jahren war.
Betrachtet man Osteuropa, den Balkan und Kleinasien, so standen sowohl der erste, als auch der zweite Weltkrieg im Schatten ethnischer Konflikte, die durch die zerfallenden Kaiserreiche geschaffen wurden. Und die Gesellschaften dieser Staaten waren kulturell viel weiter entwickelt, als die Afghanen.

Wir Westler haben lange der Illusion nachgehangen, dass sich jede Gesellschaft in unsere Richtung (ggf. mit Entwicklungshilfe) entwickeln würde. Das scheitern vieler Staaten, auch trotz erheblichen Reichtums an Bodenschätzen, wie auch die wachsenden Probleme unser eigenen Gesellschaften sollten langsam zu einem Umdenken führen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.07.2018 15:36).

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