Wenn man Afghanistan mit Deutschland vergleicht, dann stehen die dort, wo Deutschland vor 1300 Jahren war.
Genau... .
Afghanistan war bis in die 80er Jahre ein fortschrittliches Land. 1978 hatte die Demokratische Volkspartei Afghanistans (DVPA) eine Befreiungsorganisation gegen den diktatorischen König Zahir Shah formiert, die von den den breiten Massen getragen war. Die neue Regierung entwarf ein Reformprogramm, das Religionsfreiheit, Gleichberechtigung für Frauen, die Abschaffung von ländlichen Feudalstrukturen und mehr Rechte für ethnische Minderheiten beinhaltete. Sie richtete einen kostenlosen Gesundheitsdienst ein und rief eine breit angelegte Alphabetisierungskampagne ins Leben. Gegen Ende der 80er Jahre stellten Frauen 50% der afghanischen Studenten. 40% der Ärzte und 70% der Lehrer waren Frauen. Es gab keine religiöse oder sonstige Unterdrückung.
Das Problem der afghanischen Regierung war, dass sie von der Sowjetunion unterstützt wurde.
Ab 1979 unterstützten die CIA islamische Fundamentalisten in Afghanistan, um die sozialistische Regierung zu stürzen. 35.000 Mudschahedin, spätere Taliban, wurden ausgebildet und bewaffnet. Bis 1992 unterstützte die USA die Gotteskrieger mit vier Milliarden Dollar. Die Operation „Zyklon“ bildete die Krieger sogar teilweise in Trainigscamps in Virginia aus. Sie wollten fundamentalistische Kräfte aktivieren, um eine Destabilisierung der Sowjetunion zu erreichen.
Nach Jahrelanger Besatzung und Krieg kamen 1996 die Taliban an die Macht, aber die USA konnten mit ihnen leben. Sie verhandelten über Pipelines, welche das kaspische Öl transportieren sollten, und luden die Taliban sogar nach Texas zu Gesprächen mit Bush ein. Ein Vertreter Clintons meinte zu Afghanistan: Das Land werde in Zukunft wie Saudi-Arabien eine Ölkolonie ohne demokratische Rechte für die Bevölkerung und mit Unterdrückung der Frau sein, und fügte hinzu: „Damit können wir leben“.