Nein, ich bin nicht in der Lage, die Erzählung des Autoren zu überprüfen. Ich habe selber keinen Zugang zur Region, spreche keine der dort gängigen Sprachen. Ich könnte Quellen nicht auf ihre Glaubwürdigkeit überprüfen, wenn ich die denn kennen würde.
Dass ich dem Autoren nicht glaube, der wenig bis gar nichts in seinem Text zu belegen versucht, ist erst Mal ohne Bedeutung. Mein Glaube macht nicht, dass etwas wahr ist oder nicht. Es ist halt Glaube, also im Kern ohne jeden Wert.
Möchte ich also bei dem bleiben, was eher von außen zu beurteilen ist.
Von einem Kommentartoren wurde schon darauf hingewiesen, dass es keineswegs so war, dass das „kommunistische Regime" mit den Abzug der Russen zusammenbrach sondern erst, als auch die materielle Unterstützung ausblieb. Da hatten sie dann keine Chance mehr gegen den islamischen Faschismus, der von den USA instrumentalisiert und ausgerüstet wurde. Die Behauptung des Autoren, dass das ganze Volk im Widerstand gegen das massenmörderische System stand, ist offensichtlich anzuzweifeln.
Es wird interessant sein, zu beobachten, wie lange sich diesmal Kabul hält, wenn der Westen abzieht.
Am Rande die Frage, ob nur ich, wenn ich andere Texte das Autoren las, da eine „klammheimliche Freude" über den nahen Sieg des islamischen Faschismus zu spüren glaubte.
Selbstverständlich können auch Faschisten Widerstand gegen eine Invasion leisten. Wie erleben dass aktuell. Und um es dennoch zu sagen, meine Freude über die nahende Niederlage der USA hält sich angesichts des Gegners, dem sie unterliegen, sehr in Grenzen. Es ist im Kern das Übelste, was der Planet bietet. Die von mir behauptete Zuneigung, für mich aus seinen Texten abgeleitet, geradezu bewiesen, des Autoren zu diesen, ist für mich ein weiterer Anhaltspunkt.
Aber zurück in die Vergangenheit. Der Autor behauptet, dass der faschistische Widerstand gegen das kommunistische Kabuler Regime, den ungeheuren Grausamkeiten dieses und dann der Russen geschuldet war. Nun habe ich als Zeitzeuge in Erinnerung, dass es eben keinen Volksaufstand gab sondern dass die regionalen Herrscher sich gegen Akte der Zivilisierung wehrten: Schule für Mädchen, Recht auf Scheidung für Frauen, Aufhebung der Schuldsklaverei. Solange das nur in Kabul stattfand, interessierte es nicht. Als es auch in ihren Regionen gelten sollte, griffen die zu den Waffen. Damals, als auch in den MSM noch gelegentlich der Anspruch bestand, sich der Wahrheit zu nähern, wurde in einem TV- Magazin darüber berichtet, was der gefährlichste Beruf in Afghanistan war: der des Lehrers. Die wurden auf dem Land in Scharen, oftmals gut islamischen, also bestialisch, ermordet. Es gab die ersten Berichte übers Häuten und Verbrennen.
Da waren noch keine russischen Soldaten im Land. Die kamen, als die islamischen Faschisten massiv aus dem Ausland unterstützt wurden und ja, sie liefen in eine Falle.
Nochmal, ich schrieb es am Anfang. Ich bin außerstande, den Erzählungen des Autoren Überprüfbares entgegenzusetzen. Auch wenn dieser selbst nichts vorträgt, was für mich nachvollziehbar ist.
Ich schreibe, warum er für mich nicht glaubhaft ist. Klar, dass das für mich gilt, nicht für die „Welt"
Es gehört zu den Merkwürdigkeiten unserer Zeit, dass der islamische Faschismus mal als Gegner des US -Imperiums, mal als dessen Freund agiert. Jede Seite glaubt, den anderen zu eigenem Nutzen manipulieren zu können. Klar ist es, dass erst Mal die Amerikaner alle Trümpfe in der Hand haben. Aber ob sie die auch ausspielen können, wenn sie die Welt weiter destabilisieren, bleibt offen.
Ich bin mir nicht sicher, dass es ihnen gelingt, die ganze Welt in Brand zu setzen, ohne selbst von den Flammen erfasst zu werden.