Ansicht umschalten
Avatar von Lasse Reden
  • Lasse Reden

mehr als 1000 Beiträge seit 12.02.2012

Re: Der Autor sollte das mal das lesen:

Helmut Wolff schrieb am 24.02.2019 12:21:

https://monde-diplomatique.de/artikel/!568899

"Wer war Nadschibullah?"

Hier wird die Vorgeschichte der sowjetischen Invasion detailliert dargestellt.

Hochinteressanter Artikel! Danke für den Hinweis.

Dass es interne Kämpfe innerhalb der kommunistischen Regierung Afghanistans gab, war mir neu und auch, dass die Sowjets dem kommunistischen Ministerpräsidenten Amin nicht zur Hilfe kamen, sondern ihn stürzten:

Im September 1979 wurde Präsident Nur Muhammad Taraki an ein Bett gefesselt und mit einem Kissen erstickt, den Mordbefehl hatte Ministerpräsident Hafizullah Amin erteilt, Tarakis Rivale innerhalb der Khalq-Fraktion.

Das musste die Führung in Moskau als Affront empfinden, denn sie hatte Tarakis flexiblere Politik befürwortet. Überdies kamen Verschwörungstheorien auf. Amin wurden Kontakte zur CIA nachgesagt, weil er in den 1960er Jahren einen Doktortitel an der Columbia University erworben und dort die afghanische Studentenvertretung geleitet hatte. Laut Steele soll Amin zugegeben haben, vor der Revolution Geld von der CIA erhalten zu haben.
...
Im Laufe des Krisenjahrs 1979 hat die kommunistische Regierung Afghanistans die Sowjetunion ganze dreizehnmal dazu aufgefordert, militärisch einzugreifen. Doch Moskau verweigerte sich mit Verweis auf alle möglichen plausiblen Gründe: „Wir haben alle Aspekte dieses Vorgehens geprüft“, erklärte ein sowjetischer Regierungsvertreter, „und sind zu dem Schluss gekommen, dass sich durch das Eingreifen unserer Truppen die Situation in ihrem Land nicht nur nicht verbessern, sondern sogar verschlimmern würde.“ Erst die Ermordung Tarakis scheint ein Umdenken in Moskau bewirkt zu haben.

Am Weihnachtstag 1979 überschritt die 40. Sowjetarmee die afghanische Grenze. Ihr Auftrag lautete allerdings nicht, Amin zu unterstützen, sondern ihn zu beseitigen. Spezialeinheiten griffen den Präsidentenpalast an und kämpften sich Raum für Raum zum Präsidenten vor. Am 27. Dezember verstarb Amin nach einem Feuergefecht.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten