eigentlich begann die Destabilisierung Afghanistans als politisch stabiles System bereits in den 1960er Jahren als Sahir Schah weitergehende demokratische Strukturen zu zulassen. Es folgten die Hungersnot 1969-71, die die Autorität Sahir Schahs stark ankratzte und die Zentralmacht schwächte. Es folgten die Machtergreifung von Prinz Daùd am 17. Juli 1973, der nachfolgend die Monarchie abschaffte und die Republik Afghanistan proklamierte. Daùd wollte eine Landreform durchsetzen und stieß damit auf erbitterten Widerstand auf dem Lande. Seine Bildungsreform scheiterte, Lehrer die die Kinder unterrichten sollten wurden kurzerhand erschlagen. Im Zuge der Saur-Revolution im April 1978, in der Daùd zu Fall gebracht wurde, brachen im ganzen Land blutige Kämpfe zwischen islamischen und Truppen der nun rein kommunistischen Regierung aus.
Es kleines interessantes Detail, unter dem Motto Camping in Kabul hieß eine Veranstaltung die im Rahmen der von 1969-78 stattgefundenen Hippie-Trails to India.
Man kann es auch Nachlesen, das vorher geschriebene entnahm ich einer Publikation des militärgeschichtlichen Forschungsamtes der Bundeswehr ISBN 978-3-506-76761-5, denn der sowjetischen Militärintervention im Dezember 1979 lag ein ganz profaner Grund Wunsch zu Grunde. Die Sowjets wollten keines Falls das in Afghanistan reaktionäre Kräfte wie im Iran (Machtübernahme Kohmenis Anfang 1979) die Macht übernehmen und eine Kette von islamistischen Staaten an der Südgrenze der SU entstehen. Im übrigen warnten die Sowjets die afghanischen Kommunisten Taraki und Amin die eher als stalinistischen Terror bekannten Säuberungen in Afghanistan überhaupt anzuwenden.
Das Land war bereits destabilisiert als die Sowjets eingriffen und im Zuge der Kampfhandlungen zwischen den Gotteskriegern auch Mudschaheddin genannt, die sich selber als Widerstandskämpfer nun wiederum sahen, auf der inen seite und den Regierungstruppen und Sowjets auf der anderen flohen rund die Hälfte der Bevölkerung entweder ins benachbarte Ausland oder in die großen Städte. Rund eine Million starben in der Zeit von 1978-89, ob durch Hunger oder in den Kämpfen spielt dabei eigentlich keine Rolle.
Im übrigen steht im UN-Dokument das Emran feroz zitiert folgendes:
According to statistics and as reported in A.40/843, paragraph 86, 32,755 civilians were reported to have been killed in nine months in 1985, 1,834 houses and 74 villages destroyed, and 3,308 animals killed. It has been reported that opposition movements have also destroyed buildings, shops and bus stations in Kabul. During the period under consideration, three mosques have been destroyed by government action and one by the action of opposition movements. The above data and much detail on the evolution of the conflict have been collected by the Bibliotheca Afghanica Foundation (Liestal, Switzerland).
Falls mich meine Englischkenntnisse nicht ganz im Stich gelassen haben steht da das 32.755 Personen in neun Monaten in Afghanistan getötet wurden, da steht auf jeden Fall nicht durch die Rote Armee, denn dieser Bericht über die Menschrechtslage in Afghanistan (englisch Report on the situation of human rights in Afghanistan) gibt die allgemeine Lage oder Situation im Lande wieder. Also sind 32.755 Personen im Zuge der Kampfhandlungen, Repressalien beider Kriegsparteien oder Säuberungen durch diese getötet wurden. Diese Zahl beinhaltet auch die von den Mudschaheddin getöteten Zivilisten. Ein wenig Objektivität könnte man schon erwarten oder?
Was nun die Entscheidung der Duma vom 22. November 2018 betrifft, so steht in dieser:
State Duma members are convincev that tragic events of the military conflict in Afghanistan should be considered on the basis of political impartiality and historical truth. Careful and detailed study of Russian-Afghan history will facilitate full-scale restoration of bilateral relations
More:
http://tass.com/politics/1031946
Die Russen haben lediglich das Wort Invasion, aus dem historischen Gedächtnis gestrichen. Im übrigen beeindruckende Bilder in dem Washington Post Artikel und dafür danke.
mfg
Sanherib123