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  • JohnGeorge24

mehr als 1000 Beiträge seit 30.06.2015

Guter Journalismus, liebe Redaktion !! Der Rückblick kommt goldrichtig !!

Unkommentiert, nur die Worte der damaligen Entscheider. Klasse !!

Was lernen wir daraus? Verschiedenes:

Fakt scheint mir: Die USA sind zum zweiten Mal mit einer, meiner Meinung nach, bedingungslosen Kapitulation aus einem Land, das sie nicht gerufen hatte, herausgeflogen. Aber nicht nur sie, das gesamte Natobündnis ebenfalls
Meine diesbezügliche Frage: Werden sie sich so auch aus Europa verabschieden, die Nato verlassen, wenn es hart auf hart kommt?

Fakt scheint mir: Die hiesige Öffentlichkeit wurde unzureichend über die wahren Machtverhältnisse und die Mehrheitsmeinungen in Afghanistan informiert. Die hier gezeigten Bilder und Berichte über dem Westen zugewandte Menschen waren für den Medienkonsumenten ungeeignet, sich ein Bild der Interessenslage der dortigen Bevölkerung zu machen.
Meine Frage diesbezüglich. Was bezweckte man mit solchen Berichten? Mir scheint, nur innenpolitische Ziele, in etwa: Guckt hin, es tut sich was, wir werden erfolgreich sein, unsere Werte, unsere Interpretation der Menschenrechte werden die Welt erobern.

Die zitierten Einlassungen der Entscheider der Anfangsphase von vor 20 Jahren verursachen heute im Leser politischen Ekel. Nichts dergleichen wird man weiterhin behaupten können, wenn es um einen ähnlich gelagerten Fall geht. Das ist das furchtbare an dieser Niederlage.

Fazit scheint mir:

Mit der Niederlage des Natobündnisses in Afghanistan ist der Anfang vom Ende der Nato eingeläuet worden und ebenso der Anfang vom Ende des werteorientierten Machtanspruchs des Westens. Wir werden andere Bündnisse eingehen müssen. Eurozentrierte Bündnisse, NUR machtorientierte Bündnisse ohne moralische Heuchelei.

Die im 18. und 19. Jhd erfolgte Aufteilung der Welt nach britischem Gutdünken ist nicht mehr haltbar und mit ihr, so könnte ich mir vorstellen, auch nicht die von den Kolonialmächten gezogenen Grenzen.

Meine Erwartung:

Sprachen, Kulturen und die mit ihnen verwachsenen Ethnien werden eine zunehmend gestaltende Rolle in der Welt des 21. Jhd spielen und neue Grenzen ziehen, neue Besitzansprüche stellen. Das wird auch China und Russland mit Interesse beobachten. Das 19. und 20. Jhd ist kalendarisch längst vorbei und wir im Westen stehen kulturell mit dem Rücken zur Wand. Es wird interessant.

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