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Baumwolle versus Hanf

elfboi schrieb am 3. Dezember 2006 7:37

> Hinter der Prohibition versteckt sich immer eine ganze Gemengelage
> von Interessen. Beispiel Cannabis:

> Mit der Cannabisprohibition kann man z.B. unbeliebte
> gesellschaftliche Randgruppen kriminalisieren und stigmatisieren,
> meist Angehörige von Subkulturen und/oder ethnischen Minderheiten.
> Die chemische Industrie (und auch Pharmaindustrie, mit großen
> Überschneidungen zwischen beiden) hält einge ganze Palette von
> Konkurrenzprodukten vom Markt, die leicht herzustellen sind
> (Faserstoffe, Medikamente etc.) - und sollten einmal doch
> ausnahmsweise Cannabisprodukte für bestimmte Zwecke erlaubt werden,
> so ist sichergestellt, daß diese Industrien die Kontrolle über ihre
> Herstellung und Verteilung haben werden.

So ist es. Ursprünglich erfolgte das Verbot auf Druck der
US-amerikanischen Baumwoll-Industrie, die sich von den
ertragreicheren und weniger arbeitsintensiven Hanfpflanzungen bedroht
fühlte.

Bei Hanf kann fast die ganze bis zu 3 Meter hohe Pflanze für
unterschiedlichste Produkte (Fasern, Öl, Medizinprodukte etc.)
verwendet werden. Außerdem schützt sich die Hanfpflanze selbst gegen
Schädlinge.

Bei der Baumwoll-Pflanze dagegen mußten damals die kleine
Wattebällchen von Baumwollpflückern per Hand gepult werden, sofern
sie nicht schon die Raupe des Baumwollkäfers gefressen hatte, die zu
dieser Zeit ganze Ernten vernichtete.

Später kam dann der rassistische und ideologische Aspekt hinzu: Man
nutzte das Verbot politisch gegen Neger, "Kommunisten" und sonstige
bei den Konservativen nicht beliebte Menschen. Dabei schreckte man
auch nicht vor Lügen, Greuelpropaganda und drakonischen Urteilen
zurück. Der "Krieg gegen die Drogen" war von Anfang an so verlogen
und verbrecherisch, wie er auch heute noch ist.

Heute macht die Pharmaindustrie mit dem, was früher am Straßenrand
wuchs, ihre Millionen. Dabei wird die natürliche
Wirkstoff-Kombination der Hanfpflanze in einzelne Fraktionen zerlegt
und zu diversen Medikamenten verarbeitet, die dann für teures Geld
als "Innovationen" verkloppt werden. Ganz wichtig ist natürlich, daß
diese Medikamente auf keinen Fall stimmungsaufhellend wirken. Sonst
würde es den Kranken am Ende noch gut gehen, und das wäre nicht nur
illegal, sondern auch umsatzschädigend.

Schönen Tag wünscht
BasisDemokrat

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