Ansicht umschalten
Avatar von Fiend_THeyde
  • Fiend_THeyde

mehr als 1000 Beiträge seit 31.03.2004

ReReRe...

clonzombie schrieb am 3. Dezember 2006 14:35

> Fiend_THeyde schrieb am 3. Dezember 2006 14:01

> > > Drogentot sind sie dann ja trotzdem.
> >
> > Als "Drogentot" werden auch Leute gezählt, die beispielsweise vom
> > Auto überfahren wurden, aus dem Fenster fielen oder an Krankheiten
> > starben. Jedenfalls dann, wenn bei ihnen Heroinkonsum festgestellt
> > wird.

> Habe ich noch nie gehört. Wäre interessant wenn du einen Quell dazu
> hast.

Als Einführung u.a. zum Thema Drogentote:
http://www.burks.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?p=18037

Wenn du dir die Mühe machst und mal über einen längeren Zeitraum in
verschiedenen Tageszeitungen die Nachrichten über "Drogentoter Nr. X
gefunden" verfolgst, respektive auf die näheren Umstände achtest, die
gelegentlich erwähnt werden, wirst du weitere Anhaltspunkte finden.

Wohlgemerkt: ich sage nicht,  daß Leute _nicht_ an Drogen sterben
können, aber Statistiken allein sind nicht aussagekräftig. Mit
statistischen Daten wird viel Schindluder getrieben, nicht nur beim
Thema Drogen.


> > Injizieren ist nur _eine_ Art des Konsums. Desweiteren besteht eine
> > Gefahr der Überdosierung gerade dann, wenn Heroin illegal gehandelt
> > wird, weil dadurch die Stärke der Substanz stark schwankt. Allerdings
> > geht die Tendenz meist zu schlechterer Qualität.

> Ausserdem ist die Gefahr der Überdosierung für
> Gelegenheitskonsumenten auf jeden Fall deutlich höher.

Gelegenheitskonsumenten  gehen in der Regel vorsichtig an die Sache
heran. Im übrigen ist die lethale Dosis bei weitem nicht so niedrig,
wie es von außen den Anschein hat. Sonst gäbe es schon längst keine
Konsumenten mehr. :)

> Wenn das Zeug legal wäre, würden sich wahrscheinlich einige deswegen
> sagen : versuchen kann man es ja mal.

Wer konsumieren will, läßt sich von Verboten nicht abschrecken. Die
Annahme, eine Legalisierung würde automatisch zu einem Anstieg der
Konsumentenzahlen führen, wird durch das Beispiel Niederlande
widerlegt. Die Legalisierung von Cannabisprodukten, hat keineswegs zu
einem Anstieg der Kiffer geführt.

Im übrigen waren Drogen wie Kokain oder Heroin, bzw. Morphium/andere
Opiate bereits legal, ohne daß die Gesellschaften in drogenbedingte
Lethargie verfallen wären oder man an jeder Straßenecke über einen
Konsumenten gestolpert wäre, der gerade dabei war, sich eine
Überdosis zuzuführen.


> > Die Jungs/Mädels, die das Bild, das sich die Gesellschaft vom
> > Heroinkonsumenten macht, bestimmen - also die sog. "Bahnhofsfixer" -
> > kommen so gut wie gar nicht in Kontakt mit stärkerem "Stoff".

> Ich denke mal Schwerstabhängige werden schon in etwa wissen, was auf
> dem Markt ist.


> > > Durch den "Kick" ist die mentale Abhängigkeit höher.
> >
> > Selbst wenn das so wäre:

> Das ist so.

Höher in Bezug auf was?


> > die gesundheitlichen Konsequenzen, die der
> > exzessive Konsum von Alkohol hat, sind nichtsdestotrotz um ein
> > vielfaches größer, als die Konsequenzen, die der Konsum von Opiaten
> > zeitigt.

> Alkohol kann ganz schön übel sein, keine Frage.

Alkoholsucht ist in der Tat eine üble Angelegenheit. Ein Verbot würde
allerdings nicht verhindern, daß viele Menschen Alkohol konsumieren
oder manche abhängig werden. Diesbezügliche Versuche führten
bekanntlich zu noch größeren Gesundheitsschäden (als ohnehin) durch
gepanschten Stoff und organisierter Kriminalität. In etwa
vergleichbar mit der Situation, die wir heutzutage bei sogenannten
illegalen Drogen erleben.


> > Der Opiatabhängige ist im Gegensatz dazu unter dem Einfluß der Droge
> > ganz er selbst und keineswegs enthemmt.

> Unsinn. Nicht so verblödet wie ein Vollgesoffener, aber sich durchaus
> in übermässiger Selbstsichewrheit suhlend.

Du verwechselt die Wirkung von Heroin mit der von Kokain. 

> Na gut, Schwerstabhängige nicht unbedindgt, die wollen dann
> vielleicht nur keinen Affen schieben.

> > > > legalisiert den scheiss und soll jeder das konsumiern was für ihn
> > > > stimmt und was sein eigenes traumata erträglich macht, den wer nimmt
> > > > sich da das recht raus zu urteilen was gut ist und was nicht?
> > >
> > > Es gibt Drogen die ein sehr hohes Suchtpotential haben, Crack soll da
> > > extrem sein.
> >
> > Das unangenehme Gruseln, daß dich beim Verfassen dieses Satzes
> > eventuell durchfuhr, ist gewollt. Soll dich abschrecken. :)

> Bist du ich ? Oder der Threadstarter ?

Das war ein Scherz. Was ich damit anzudeuten versuchte ist, daß die
negativen Konsequenzen, die so ziemlich jede Substanz besitzt, bei
den sogenannten illegalen Stoffen bewußt in den Vordergrund gestellt
wird, weil man sich davon eine abschreckende Wirkung verspricht. Die
Predigt erreicht allerdings nur die ohnehin schon Bekehrten,
respektive "schreckt" diejenigen ab, die ohnehin keine Drogen nehmen
würden.


> > Ernsthaft: Crack ist in der Tat kein Spaß, allerdings -
> > ironischerweise - ebenfalls eine Folge der repressiven
> > Drogen"politik".

> Das ändert auch nichts da dran.

Findest du nicht, daß es eine ziemlich fragwürdige Angelegenheit ist,
eine Politik zu betreiben, die nicht nur keine Wirkung gegen den
Drogenkonsum,  bzw. die Verfügbarkeit von Drogen zeitigt,  sondern -
im Gegenteil - eher noch dazu führt, daß der illegale Markt gefördert
wird?


> > > Es kann dann sein das Leute die so etwas konsumiert
> > > haben nicht mehr die Gelegenheit haben sich damit
> > > auseinanderzusetzen, welche Risiken sie eingehen.
> >
> > Wenn die Substanz gefährlich ist, werden sie unweigerlich die Risiken
> > irgendwann konfrontieren müssen.

> Ja, nach dem ersten mal.

> > Ob die Gesellschaft dazu berufen
> > ist, zusätzliche Risiken zu schaffen, um repressiv gegen den Konsum
> > einiger Substanzen vorzugehen, während sie fröhlich selbst
> > konsumiert, wage ich mal zu bezweifeln.

> Zusätzliche Risiken schaffen durch Crack-Verbot ? Verstehe ich jetzt
> nicht ganz...

Das bezog sich auf deine Aussage aus deinem vorhergehenden Beitrag:

> legalisiert den scheiss und soll jeder das konsumiern was für ihn
> stimmt und was sein eigenes traumata erträglich macht, den wer nimmt
> sich da das recht raus zu urteilen was gut ist und was nicht?

"Es gibt Drogen die ein sehr hohes Suchtpotential haben, Crack soll
da
extrem sein. Es kann dann sein das Leute die so etwas konsumiert
haben nicht mehr die Gelegenheit haben sich damit
auseinanderzusetzen, welche Risiken sie eingehen."

Das 'dann' bezog sich m.E. auf 'legalisiert den Scheiß', was imho
folgenden Sinn ergibt: "Es kann [wenn der Stoff legal ist] sein, daß
Leute, die so etwas konsumiert haben, nicht mehr die Gelegenheit
haben sich damit auseinanderzusetzen, welche Risiken sie eingehen".

Das bedeutet, daß die Prohibition (= das Risiko, verhaftet zu werden
oder verdreckten Stoff zu kaufen) - obiger Aussage nach - dem
Konsumenten vermittelt, sein Tun  sei  risikobehaftet, wohingegen bei
einer Legalisierung dieser "Effekt" wegfallen würde.

Vielleicht habe ich dich ja falsch verstanden, aber so kam deine
Äußerung bei mir an.


> > Harte Drogen SIND allgemein verfügbar! Überall und zu jederzeit! Das
> > Argument, Drogen würden bei einer Legalisierung allgemein verfügbar,
> > ist eine Nebelkerze!

> Nein, wenn es noch verfügbarer ist steigt die Zahl der Abhängigen.

Diese Annahme wird nicht durch Tatsachen gedeckt. Wie schon gesagt:
die Illegalität bestimmter Drogen ist kein gottgegebener Zustand,
sondern eine relative neue Angelegenheit.

Aber selbst wenn die Zahl der Abhängigen tatsächlich stiege, würde
der Wegfall der negativen Konsequenzen der Prohibition für
Konsumenten, als auch Gesellschaft dies mehr als ausgleichen.

> Natürlich spielen noch andere Faktoren eine Rolle, Aufklärung,
> Trends.

Denkst du wirklich, die "Neueinsteiger" würden nur deshalb an Drogen
geraten, weil ihnen zuwenig über die negativen Folgen erzählt wurde?

Greets 

Bewerten
- +
Ansicht umschalten