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  • echec

214 Beiträge seit 30.09.2005

Zur Situation in der Schweiz: Alles richtig

ein-spunk schrieb am 3. Dezember 2006 5:01

> NickiNick schrieb am 3. Dezember 2006 1:32

> > Einige fortschrittliche Industrienationen haben die zugrundeliegenden
> > Mechanismen des Drogenmarktes erkannt und setzen nun bei der
> > Nachfrage an. Anstatt die Konsumenten zu kriminalisieren oder zu
> > (meist erfolglosen) Entzügen zu zwingen, setzt zum Beispiel die
> > Schweiz mit Erfolg auf die staatlich kontrollierte, kostenlose Abgabe
> > von Heroin an Süchtige, die eine mindestens zweijährige
> > Drogenkarriere hinter sich haben.

… und mehrere gescheiterte Entzugsversuche hinter sich haben.

Das in der Schweiz in der abgegebene und unter kontrolle gespritzte
Heroin ist für den Fixer nicht ganz kostenlos: Jeder Schuss kostet
5sfr, was die Herstellungskosten sind. Das Pulver ist nicht
krankenkassepflichtig, jedoch alles rundherum: Spritze,
Konsultationen, Therapie, Methadon, Medikamente etc.

> > Dem Schwarzmarkt wird dadurch die Nachfrage entzogen, die ihn
> > finanziert und am Leben erhält und er bricht zusammen. Das hat einige
> > zusätzliche Vorteile, weil durch sein Verschwinden auch die
> > drogenbedingte Beschaffungskriminalität abnimmt.
> >
> Dem Schwarzmarkt wird dadurch die Nachfrage entzogen.. ?

Ja, so ist es. Der Markt wurde den Dealern kaputtgemacht. Die etwa
300 Fixer die ihr Dope erhalten, waren die verwahrlosesten und die,
die einen Drittel bis die Hälfte des ganzen illegalen
Heroinverbrauchs ausmachten. Sie waren auch verantwortlich für den
Grossteil der Drogenkleinkriminalität und der sichtbaren Drogenszene.
Die Aussage, dass der Markt so kaputtgemacht wurde, stimmt, ist
nachvollziehbar und für jeden vor Ort sichtbar.

> "setzt zum Beispiel die
> > Schweiz mit Erfolg auf die staatlich kontrollierte, kostenlose Abgabe
> > von Heroin an Süchtige"

> Und das abgegebene, staatlich kontrollierte kostenlose Heroin
> erzeugen die Schweizer Behörden aus Tobleroneriegeln aus regionaler
> Matterhornproduktion ?

Matterhorn? Nein, es wurde international ausgeschrieben. Den Zuschlag
für die Produktion einiger hundert Kilo White Sugar in
Medizinalqualität erhielt eine französische Firma: Das Pulver wird in
die Schweiz eingeführt.

Übrigens wurde dieses Vorgehen in mehreren Volksabstimmungen mit
grossen Mehrheiten gutgeheissen. Kein Mensch von rechts bis links
will in Zürich von der Heroinabgabe wegrucken und die Fixer wieder
sich selber überlassen. Auch das Establishment hat in der
Zwischenzeit heroinabhängigen Nachwuchs. Somit wird die Heroinabgabe
auch von dieser Seite gestützt. Zu elendiglich zeigen Heroinkranke,
wie sie in der Zwischenzeit genannt werden, ihr Unvermögen, vom Gift
wegzukommen.

echec

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