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  • KarlderEinfaeltige

982 Beiträge seit 01.12.2020

Re: Das friedliche Afghanistan der 50ger bis 70ger Jahre.

Russischer Hacker schrieb am 23.08.2021 19:02:

Die Demokratische Volkspartei, die an die Macht kam, stieß bei ihren Reformversuchen auf den Widerstand der islamischen Opposition. Im Jahr 1978 brach in Afghanistan ein Bürgerkrieg aus.

https://books.google.de/books?id=CVQuDwAAQBAJ&pg=PT86

„Parallel zur Umsetzung dieser Reformen ging die Regierung mit aller Härte gegen jeden potentiellen Gegner vor. Bereits im Mai 1978 füllten sich die Gefängnisse mit politischen Gefangenen, und seit Herbst 1978 rollte eine Verhaftungswelle nach der anderen. Besonders Pul-i Charki, das berüchtigte Gefängnis vor den Toren Kabuls, symbolisierte diese Schreckensherrschaft, der schätzungsweise 50.000 bis 100.000 Menschen zum Opfer fielen. Die Repressionen richteten sich zunächst gegen das traditionelle Establishment, vor allem Afghanen, die dem Königshaus nahestanden, sowie gegen die religiöse Elite. Anfang 1979 wurde die gesamte Kabuler Mojaddedi-Familie hingerichtet, und im Juni 1979 an einem Tag alle Islamisten, die Daud bereits 1974 festgenommen hatte. Zunehmend richteten sich die Repressionen auch gegen Liberale, Maoisten oder parchamis. Im Prinzip strebte khalq an, die gesamte Elite, die ihren politischen Kurs nicht unterstützte, auszulöschen.

Diese Schreckensherrschaft provozierte Aufstände im gesamten Land. Bereits im Oktober 1978 regte sich erster Widerstand in Nuristan, und seit Februar 1979 loderten Aufstände in Westafghanistan auf. In Herat schlug sich die gesamte Garnison auf die Seite der Aufständischen. Unter den Soldaten befand sich auch Ismaʿil Khan, der zu einem der wichtigsten Mujahedin-Führer aufsteigen sollte. Die Regierung benötigte sieben Tage, um die Stadt zurückzuerobern. Über 20.000 Menschen sollen bei dem Aufstand in Herat und seiner Niederschlagung ums Leben gekommen sein, darunter hundert russische Entwicklungshelfer. Seit April verlor die Regierung die Kontrolle über Badakhschan und Zentralafghanistan. Der Widerstand flammte nun auch in den paschtunischen Provinzen auf. Vielerorts fiel das Militär von der Regierung ab und suchte den Schulterschluss mit den Aufständischen. Die Revolten erreichten schließlich Kabul, wo khalq im Juni eine Demonstration zusammenschießen ließ.“

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