Afrika hat aufgrund der langjährigen Erfahrung mit HIV gut Forscher. Für umfangreiche Testungen und aufwendige Studien zu Omicron fehlen aber einfach die Mittel. Was die Gefährlichkeit von Omicron angeht scheint auch ein Blick auf England angebracht, schon weil die Gegebenheiten wie Altersstruktur und Impfquote dort eher mit unseren vergleichbar sind.
Und die sehen das nicht unbedingt optimistisch. Vor ein paar Tagen wurde in UK ein Modellierung veröffentlicht, die eine Welle mit Höchststand im Januar zeigt, die auch im "optimistic scenario" neue Einschränkungen nötig machen. Wie es aussieht bereitet sich UK bereits darauf vor. Mit dem ersten Verstorbenen durch Omicron dort dürfte die Hoffnung, dass die Variante nur milde Verläufe verursacht wohl auch dahin sein. Wie gefährlich sie nun im Vergleich zu Delta ist wird man aber auch in England noch nicht sagen können.
In einer Modellierung aus D ist davon die Rede, dass bei Omicron die Rate der Infizierten die ins Krankenhaus eingewiesen werden 6 mal keiner ausfallen müsste - die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist ja zwischenzeitlich einigermaßen abschätzbar - damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Faktor 6 wäre schon ein sehr großer unterschied. Darauf zu setzen, dass die Krankheitsverläufe so viel milder ausfallen ist jedenfalls keine gute Idee. Ebenso wenig wie zu hoffen, dass Omicron möglichst schnell kommt, wie es sich einige wünschen. Dann würde selbst Faktor 6 nichts mehr bringen.
Omikron hat übrigens vor einiger Zeit schon Nachwuchs bekommen. Es gibt jetzt BA.1 und BA.2 mit dem netten Namen “Stealth Omicron”. Der fehlt eine Deletion, die es ermöglicht Omicron mit PCR-Tests von andern Varianten zu unterscheiden. Wie weit die verbreitet ist oder wie die Krankheitsverläufe da sind dürfte noch viel ungewisser sein. Aber auch ob sie bei uns überhaupt eine Rolle spielen wird. In Europa gibt es bislang wohl nur BA.1.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.12.2021 17:17).