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  • Two Moon

mehr als 1000 Beiträge seit 30.05.2017

Re: "Überlebensschuldsyndrom"

Tatsache ist nun einmal, dass alle (jedes einzelne) "Probleme" Afrikas von dem einen Problem Überbevölkerung verursacht werden. Daher ist alles, was nicht an dieser zentralen Ursache ansetzt, Teil des Problems.

Monokausale Ursachenbeschreibungen fand ich noch nie wirklich überzeugend. Meistens dienen sie nur dazu sich selber das eine Problem so zurecht zu legen, das es zu den eigenen Legitimationsbedürfnissen passt.

Es ist z.B. völlig kontraproduktiv die Ernährungslage zu verbessern, weil das nur dazu führt, dass die Menschen noch mehr Kinder bekommen und zwar so lange bis die Ernährungslage erneut so schlecht ist, wie sie jetzt ist.

Kontraproduktiv ist es in der Tat, wenn man z.B. afrikanische Krisengebiete voll mit Welthungerhilfen pumpt, ohne dass die Leute die Möglichkeit haben selber etwas auf die Beine zu stellen. Dann tritt genau das ein, was du beschreibst. Haben sie aber z.B. die Möglichkeit eine nachhaltige und produktive Landwirtschaft in einem echten sozialen Umfeld aufzubauen, sieht die Sache ganz anders aus.
Warum haben denn ausgerechnet die Länder die höchsten Geburtenraten, die gleichzeitig die ärmsten sind und in denen Krieg, Armut und Chaos herrschen? Z.B. Kongo, Somalia, Südsudan, Mali und Nigeria.

Selbstverständlich sind die Afrikaner an ihren Problemen selbst schuld. Es wäre paternalistisch und rassistisch, zu unterstellen, die Afrikaner seien nicht fähig und unmündig, an ihren eigenen Problemen schuld zu sein (und Verantwortung zu übernehmen).

Schuld ist in dem Fall nicht mein Thema. Das ist dein Thema. Mich interessiert nicht wer daran Schuld ist, denn ich denke das bringt einem bei dem Thema nicht weiter.

Du kannst es hin- und her wiegen wie du willst. Immer kann man es sich zurecht basteln, wenn man will. Die Europäer belasten die Welt mit ihrem maßlosen Konsum und die Afrikaner tun das eben mit einer Menge von Geburten.
Die Europäer wissen auch, dass ihr Konsum die Welt zerstört, aber in ihrem Egoismus und ihrer Bequemlichkeit machen sie trotzdem immer weiter.
Aber so einfach ist das eben nicht. Das Problem ist sehr vielschichtig.

Derzeit ist es in der Tat so, dass die Afrikaner fest damit rechnen, ihren Bevölkerungsüberschuss in Europa abkippen zu können.

Das Wort "Abkippen" gefällt mir hier gar nicht. So würde ich nicht über Menschen reden. Außerdem ist die Menge an Afrikamnern, die nach Europa kommt, extrem gering im Vergleich zum Bevölkerungszuwachs. "Rechnen" tut damit sicher niemand in Afrika. Was für ein Blödsinn!
Schauen wir mal 150 - 170 Jahre zurück. Damals hatte Deutschland ein riesiges Bevölkerungswachstum. Und die mussten es damals auch "Abkippen", z.B. in die USA.
Und andere europäische Staaten haben das auch gemacht. Trotzdem war der Bevölkerungszuwachs noch immer so groß, dass das Gedränge in Europa immer größer wurde. Und das, besonders auch die Menge an jungen Männern, war sicher auch einer der vielen Gründe für die Entstehung des 1. Weltkrieges.
Erst danach gingen die Geburtenraten deutlich zurück.

Bei einem aber bin ich mir sicher. Wenn es einen Kontinent gibt, an dem die Welt nicht zurgrunde gehen wird, dann ist es Afrika!

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.06.2019 01:18).

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