Die Ernährungsdiskussion gehört für mich zu den befremdlicheren Themen. Einerseits wächst das Bewusstsein darüber, dass unbegrenztes Wirtschafts-Wachstum im Kapitalismus nicht möglich ist, während auf der anderen Seite ständig nach Lösungen gesucht wird, unbegrenztes Bevölkerungswachstum weltweit zu ermöglichen (Was man praktisch macht, wenn man Ernährungslösungen für projiziertes Wachstum sucht).
Wäre man wenigstens so ehrlich, über tatsächliche Populationsdynamik zu sprechen und von einer Kapazitätsgrenze (Die bei den faktischen, bestehenden Ernährungsmöglichkeiten gegeben ist), könnte man wenigstens auch nach den Ursachen in Afrika und seiner Geschichte, mitsamt dem Kolonialismus, dafür suchen, wie es geschehen konnte, dass eine Bevölkerung so rasant wächst, dass sie sich selbst nicht mehr zu ernähren weiß.
Ansonsten wird es keine Lösung, außer der industriellen Landwirtschaft, inklusive der folgenden Urbanisierung und der schwerwiegenden, ökologischen Folgen geben. Anders hat es hier ja auch nicht funktioniert, inklusive Infantizid als Familienplanung, bis in den 50ern die Verhütung so einfach war, dass das Bevölkerungswachstum sogar rückläufig wurde.
Ökologische Landwirtschaft wird die Kapazitätsgrenze nicht erhöhen, sondern senken und bestenfalls dafür sorgen, dass die Wachstumsrate sinkt. Dem hungernden "Populationsüberschuss" wird es nicht helfen. Die überleben dann auch nur von Subventionen von Ausserhalb Afrikas.
Und auch das macht man in Europa nicht anders.