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  • Wolfgang1949

580 Beiträge seit 15.07.2023

Man muss die Systemfrage stellen

Unser neoliberales Wirtschaftssystem führt zwangsläufig zu einer Konzentration von Marktmacht.
Wirtschaftlich stärkere Betriebe schlucken Kleinere bis die Stärkeren von noch stärkeren geschluckt werden und am Ende die ganz großen Konzerne stehen. Das gilt für die Erzeugerseite genau so wie für die Anbieterseite.
Allein Marktführer Edeka sowie Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe (Lidl/Kaufland) vereinen 85% des deutschen Lebensmittelabsatzes auf sich.
Die Kartelle diktieren den Bauern die Preise: "Bauer friss oder stirb". Denen bleibt gar nichts anderes übrig, als ihre Erzeugerkosten mit grenzwertigen Produktionsmethoden (Pestizide) zu drücken und mit fragwürdiger Tierhaltung auf die "armen Schweine" abzuwälzen um nicht pleite zu gehen. Zu letzteren gehören auch die Verbraucher.
Eigentlich sollte eine Kartellbehörde so etwas rechtzeitig verhindern, tut sie aber nicht (oder soll nicht?).
Statt dessen lässt unsere Regierung Subventionen aus Steuergeldern sprudeln.
Und wer zahlt ein in den Steuertopf?
80% des Steueraufkommens stammt aus den Lohn/Einkommenssteuern plus einer endlosen Zahl an verbrauchsabhängigen Steuern, also von der Masse der Arbeitnehmer und Verbraucher.
Die Subventionierung der Bauern ermöglicht es den Lebensmittelkonzernen die Erzeugerpreise bei den Bauern noch weiter zu drücken und ihre Gewinnmarge zu erhöhen. Man könnte also sagen, die Agrarsubventionen fließen über einen kleinen Umweg direkt in die Taschen der marktbeherrschenden Betriebe.
Die Verbraucher mögen sich über billige Schnitzel vielleicht freuen, sollten aber über diese Hintergründe mal nachdenken.
Das Gegenmodell wären faire, kostendeckende Erzeugerpreise für die Bauern, mit denen sie überleben könnten. Das geht aber nur mit fairen, leistungsgerechten Löhnen bei den Verbrauchern.
Das passt leider ganz und gar nicht in unser neoliberales Wirtschaftssystem.

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