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  • 12haf

546 Beiträge seit 24.01.2002

Re: Du denkst auch nur von 12 bis Mittag, was.

kleinermüller schrieb am 10.01.2024 00:17:

Dennoch sind die Transferleistungen an den Bauern nicht direkt gerichtet, sondern wirken sich mittelbar auf die gesamte Bevölkerung in Deutschland aus.

Glaube du missverstehst mich und hast den ersten Absatz übersehen.

Die ganze Auseinandersetzung hat uns der Fetisch "Schuldenbremse" und der irrige Glaube, dass der Staat während einer Rezession sparen sollte eingebracht, was die Rezession zusätzlich verschärft. Statt mit sinnvollen Investitionen deren Auswirkungen abzuschwächen.
Jede Ausgabe des Staates ist die Einnahme einer Person oder Betriebs.

Daher ist es in einer Rezession keine gute Idee Nachfrage zu schwächen, sei es durch Kürzung bei landwirtschaftlichen Subventionen oder durch Kürzungen beim Bürgergeld (das komplett und unmittelbar wieder als Kaufkraft in die Wirtschaft zurückfließt).

Wir haben auch keine klassische "lohngetriebene" Inflation, sondern aufgrund eines Preisschock (Erdgas und Energie) und zusehens aufgrund der Gier der Unternehmen (klein und groß).

Ein starker Sozialstaat ist eine Errungenschaft die man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen sollte. Darauf bezieht sich mein ABER im Eröffnungspost. Die Heuchelei die manche (nicht nur manche Bauern), selbst Nutznießer eines starken Sozialstaat, zeigen.

Zudem - aber das ist nur meiner Meinung nach der Putin-Gas-Sprengung - sollte man sich in wichtigen Fragen nicht auf das Ausland verlassen. Wer sagt dir, dass Spanien in 2 Jahren noch Zitronen liefert? Was macht dich so sicher, dass Griechenland dir noch Olivenöl liefert?

Denke da stimmen wir überein. Es ist gesellschaftlicher Konsens, dass D in der Lage sein sollte sich, zumindest mit Grundnahrungsmittel, selbst versorgen zu können.

Daher sind Subventionen für die Landwirtschaft nichts Schlechtes. Insbesondere wenn gesellschaftlich angestrebt wird, dass Landwirtschaft nicht nur durch Agrarfabriken stattfinden soll, müssen Nebenerwerbs-, Klein- und Mittelbetriebe besonders unterstützt werden.

Eines der größten Probleme der landwirtschaftlichen Subventionen ist deren starke Korrelation mit der bewirtschafteten Fläche, was Großbetriebe, die sowieso schon wirtschaftlicher Arbeiten können, zusätzliche Vorteile verschafft. Da müssten die Landwirte mal gegen ihre eigenen Verbände vorgehen, wenn Kleinbetriebe kaum über die Runden kommen.

Davon mal ab, etwas weiter gedacht. Die Automatisierung in der Landwirtschaft ist defizitär gegenüber anderen industriellen Branchen.

Wie schon gesagt, das ist akzeptierter gesellschaftlicher Konsens. Es geht um die Verteilung der Subventionen.

Nochmal, was mich an den Bauernprotesten zu einem Teil stört, ist die Heuchelei von manchen Landwirten und deren nach unten treten ("Für alles ist Geld da, nur für Bauern keins" und mit alles ist dann alles "Fremde" oder sozial Schwache gemeint) und die Übernahme von dümmlichen, rechten Feindbilder, die komplette Ahnungslosigkeit gegenüber den eigentlichen Vorgängen zeigt (wie im ersten Post aufgeführt).

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