Evtl. können Sie in Ihren eigenen Worten, aber gerne auch mit Quellenangaben erläutern was an Herr Graichens Verhalten nicht verwerflich war?
Meinen Sie es nichts Verwerfliches daran, dass Herr Graichen in der sogenannten Trauzeugenaffäre nicht nur seinen Schulfreund für den Posten im Aufsichtsrat vorschlägt, sondern auch am Auswahlprozess teilnimmt OHNE seine Befangenheit mitzuteilen? Die Compliance-Anforderungen in Konzernen regeln sehr strikt, dass man keine Geschenke über wenige Euros erhalten darf, so dass erst gar nicht der Verdacht entsteht, dass Mitarbeiter durch externe Organisationen bei Ihrer Entscheidung beeinflusst worden sind. Sie können noch nicht einmal einen Strauß Blumen kaufen OHNE sich vorher abzustimmen.
Und Herr Graichen und auch die Grünen sehen es nicht als problematisch an, wenn man solche Verflechtungen verschweigt?
Und offensichtlich war dies auch nicht die letzte Einflussnahme bei der Besetzung von wichtigen Posten.
Diese Art der Besetzung von wichtigen Posten durch nahe Bekannte, erinnert mich stark an Italien oder die Türkei und darf nicht geduldet.
Was mich aber meisten geärgert hat, ist, wie die grüne Parteiführung, die sich auf die Fahne geschrieben hat sich von den etablierten Parteien bzgl. Ihres Politikstils unterscheiden zu wollen, mit der Sache umgegangen ist. Ricarda Lang räumte zwar einen Fehler ein, aber mit der Neuausschreibung der Stelle war in Ihrer Welt wieder alles in Ordnung. Wenn jemand sein Amt mißbraucht um die Posten mit Verwandten oder engen Bekannten zu besetzen, ist das nicht in Ordnung und darf auf keinen Fall geduldet werden!
Wenn Herr Scholz zu diesen Vorgängen wochenlang schweigt, sich aber nun im Falle von Herrn Aiwanger wegen seiner evtl. Verfehlungen vor über 30 Jahren zu Wort meldet, dann handelt er nicht nach einem universell gültigen Kodex, sondern nur danach was ihm gerade nützt und damit imitieren unsere Politiker südländische, amerikanische oder türkische Politiker.