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  • Bill Hicks

mehr als 1000 Beiträge seit 18.10.2016

Re: Worst-Case über 23 Jahre: 3% pro Jahr

Der wesentlich wichtigere Denkfehler ihrerseits ist, dass man nicht den Zeitabstand zwischen hoch und nächsten tief nehmen kann und dazwischen eine irgendwie geartete Rendite bestimmen kann.

Wenn man so einen Fond über einen Zeitraum aufbaut der in einer Hochphase liegt, dann ist dieses investierte Kapital bis zur Auszahlung gebunden.
In einer Hochphase bekommt man wenig Aktien fürs Geld, wenn ich damit aber eine Rente versprechen will, muss ich vor allem in einer Tiefphase sehr viele Anteile wieder veräußern, um die versprochene Rente zu finanzieren. Die Verluste die hier Auflaufen, würden nur wieder aufgefangen wenn man die Aktien defacto gar nicht veräußert, also sofort wieder neu zukauft und der Aktienkurs wieder über den Ausgangswert steigt.
Normalerweise würde kein Aktionär bei Verstand seine Aktien veräußern, deren Kurs zu niedrig liegt. Ein Staat der damit etwas finanzieren möchte ist aber in so einem Moment gezwungen Verluste zu realisieren. Das ist was der Autor meint, wenn er sagt man könne nicht auf Pause drücken wenn die Börsenkurse gerade nicht zur Lebensphase passen.
Ihr worst Case betrachtet den worst Case gar nicht, nämlich, dass die Aktienkurse langfristig doch nicht mehr weiter steigen. Die gezeigte Grafik zeigt eben nur die Vergangenheit und sie nehmen an, dass das ewig so weiter gehen müsste. Wenn sie der Meinung sind das es langfristig mit den Aktienkursen nur aufwärts gehen kann, dann hätte ich dafür gerne eine logische Begründung. Der Verweis auf die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein Beweis.

Selbst wenn die Aktienrente Rendite abwerfen würde, was nicht sicher ist, da niemand die Zukunft kennt, läuft zwischenzeitlich ein Fehlbetrag bei der umlagefinanzierten Rente auf, da das Investment ja aus Rentenbeiträgen kommen soll. Das müsste zwischenzeitlich kompensiert werden müssen. Man könnte genauso gut Steuereinnahmen an der Börse anlegen, es wäre in Summe das selbe Spiel.

Man könnte aber auch genauso gut Vermögen und Aktieneinkünfte stärker besteuern, um das nötige Geld für die Rentenauszahlungen zum Zeitpunkt der Rentenauszahlung zu erhalten.

Das hätte den selben Ertrag wenn es gut läuft aber nicht das Risiko und die Verwerfungen, die sich durch die Investitionen ergäben.

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