Solange die Aufblähung der Bilanzsummen der Zentralbanken nicht zurückgeführt und die allgemeine Verschuldungsorgie nicht gebrochen ist, wird der lange positive Zyklus der Aktienmärkte weitergehen. Wenn schliesslich der Wendepunkt erreicht ist - das kann morgen sein, oder auch erst in ein paar Jahren -, der eintritt, wenn der Vertrauensverlust den Weitermachern das Weitermachen verunmöglicht, wird es nicht nur einen kurzen heftigen Einbruch geben, sondern eine allgemeine Trendwende, also Jahrzehnte stetig durchschnittlich fallender Kurse. Wie etwa in Japan, nur wesentlich schlimmer und flächendeckend.
Wenn der finanzielle Überbau viel schneller wächst als die zugrundeliegende Realwirtschaft, wie in den letzten Jahrzehnten der Fall, ist das unausweichlich. Da aber Vertrauen ein äusserst subjektiver Faktor ist, kann der Wendezeitpunkt nicht genauer bestimmt werden.
Es könnte auch noch schlimmer kommen, dann nämlich, wenn der Krieg aus der Ukraine ausbricht, eskaliert, ein Fall, dessen Wahrscheinlichkeit mit jeder Waffenlieferung zunimmt.