Thanil.Bernetar schrieb am 6. September 2006 12:36
> Erst einmal vorweg: es spricht rein gar nichts dagegen, die Rhetorik,
> Propaganda und Motive eines Staatschefs zu hinterfragen.
> Problematisch wird es dann, wenn die Weltgeschichte nur noch durch
> das Schlüsselloch der US-Kritik betrachtet wird.
>
Das wäre in der Tat problematisch, wenn dem so wäre.
> Der Artikel erweckt irgendwie den Eindruck, dass es außerhalb der
> Rhetorik, Propaganda und Politik des Bush-Amerika überhaupt keine
> Missstände gibt, und dass die Weltgeschichte eine Abfolge von
> US-Interventionen und US-gelenkten Entwicklungen wäre. Die USA werden
> zur Übermacht aufgebauscht, die irgendwie bei jeder unglücklichen
> Entwicklung der Weltgeschichte entscheidend mitgewirkt hat.
>
Und ass alles in einem so kurzen Artikel?
> Ich nenne das eine "USA-Neurose", die Zwangsvorstellung, dass die USA
> und ihre politischen Führer die Weltgeschichte determinieren.
>
Wer sich mit der politischen Literatur, den Zeitungen und
Zeitschriften der USA beschäftigt, wird schnell feststellen, daß die
USA selbst es sind, die glauben, für den Weltverlauf unentbehrlich zu
sein.
> Um zu verdeutlichen, was ich damit eigentlich aussagen will, möchte
> ich ein konkretes Beispiel nennen:
>
Ich lass mal das Beispiel weg. Ich glaube nämlich, du hast die
Funktion dieses Mediums nicht verstanden. Rötzer hat einen Kommentar
zu einer Rede Bushs geliefert und keinen Bericht. In Kommentaren sind
Interpretationen und auch weitgehende Analysen legitim. Außerdem hat
R. auf einen Fakt hingewiesen und nicht eine Analyse der diversen
Ereignisse geliefert. FAkt ist aber, daß die USA - meiner Ansicht
nach schon seit 1945 - die einzige Macht sind, die weltweit
Interessen hat UND die Mittel beisitzt, diese auch durchzusetzen. Es
gibt kein Land und kaum einen Konflikt, in den sich die USA nicht
eingemischt haben, von Lateinamerika über Afrika bis nach Indonesien
und natürlich Europa.
> Was ich also sagen will ist, dass diese Verbiegungen, Verengungen und
> Zuspitzungen auf die US-Politik Ausdruck einer kapitalen Neurose
> sind, die amerikanische Handlungen stets überrepräsentiert darstellt
> und andere Akteure und Hintergründe somit konsequent ausblendet. Das
> ist als würde man durch ein Vergrößerungsglas immer nur die USA
> betrachten und jeden kleinen und größeren Makel vierfach vergrößert
> sehen, und alle anderen Faktoren einfach ausblenden.
Die USA sind die einzig global operierende Macht. Wenn China morgen
dran ist, wird es ihm genauso ergehen. Man kann nicht einerseits
global seine Interessen mit allen MItteln durchsetzen und
andererseits verlangen, auch noch geliebt oder respektiert zu werden.
> Erst einmal vorweg: es spricht rein gar nichts dagegen, die Rhetorik,
> Propaganda und Motive eines Staatschefs zu hinterfragen.
> Problematisch wird es dann, wenn die Weltgeschichte nur noch durch
> das Schlüsselloch der US-Kritik betrachtet wird.
>
Das wäre in der Tat problematisch, wenn dem so wäre.
> Der Artikel erweckt irgendwie den Eindruck, dass es außerhalb der
> Rhetorik, Propaganda und Politik des Bush-Amerika überhaupt keine
> Missstände gibt, und dass die Weltgeschichte eine Abfolge von
> US-Interventionen und US-gelenkten Entwicklungen wäre. Die USA werden
> zur Übermacht aufgebauscht, die irgendwie bei jeder unglücklichen
> Entwicklung der Weltgeschichte entscheidend mitgewirkt hat.
>
Und ass alles in einem so kurzen Artikel?
> Ich nenne das eine "USA-Neurose", die Zwangsvorstellung, dass die USA
> und ihre politischen Führer die Weltgeschichte determinieren.
>
Wer sich mit der politischen Literatur, den Zeitungen und
Zeitschriften der USA beschäftigt, wird schnell feststellen, daß die
USA selbst es sind, die glauben, für den Weltverlauf unentbehrlich zu
sein.
> Um zu verdeutlichen, was ich damit eigentlich aussagen will, möchte
> ich ein konkretes Beispiel nennen:
>
Ich lass mal das Beispiel weg. Ich glaube nämlich, du hast die
Funktion dieses Mediums nicht verstanden. Rötzer hat einen Kommentar
zu einer Rede Bushs geliefert und keinen Bericht. In Kommentaren sind
Interpretationen und auch weitgehende Analysen legitim. Außerdem hat
R. auf einen Fakt hingewiesen und nicht eine Analyse der diversen
Ereignisse geliefert. FAkt ist aber, daß die USA - meiner Ansicht
nach schon seit 1945 - die einzige Macht sind, die weltweit
Interessen hat UND die Mittel beisitzt, diese auch durchzusetzen. Es
gibt kein Land und kaum einen Konflikt, in den sich die USA nicht
eingemischt haben, von Lateinamerika über Afrika bis nach Indonesien
und natürlich Europa.
> Was ich also sagen will ist, dass diese Verbiegungen, Verengungen und
> Zuspitzungen auf die US-Politik Ausdruck einer kapitalen Neurose
> sind, die amerikanische Handlungen stets überrepräsentiert darstellt
> und andere Akteure und Hintergründe somit konsequent ausblendet. Das
> ist als würde man durch ein Vergrößerungsglas immer nur die USA
> betrachten und jeden kleinen und größeren Makel vierfach vergrößert
> sehen, und alle anderen Faktoren einfach ausblenden.
Die USA sind die einzig global operierende Macht. Wenn China morgen
dran ist, wird es ihm genauso ergehen. Man kann nicht einerseits
global seine Interessen mit allen MItteln durchsetzen und
andererseits verlangen, auch noch geliebt oder respektiert zu werden.