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  • ichwersonst

mehr als 1000 Beiträge seit 24.04.2002

Ähh ne.

 So hat also schon damals das milit. Establishment
> -wie man heute so schön sagt- sich durchgesetzt, und die Völker
> Europas mussten das mit Millionen Toten bezahlen. Wenn die USA nicht
> eingegriffen hätten, wäre der mörderische Grabenkrieg wahrscheinlich
> noch lange weiter gegangen.

Mal jenseits dieser albernen Dolchstoßlegende ist es das Eingreifen
der Amerikaner, die damit eröffnette neue Front im Nordwesten
zusammen mit den (bereits auf dem Kontinent geschlagenen) Engländern
gewesen, das den Krieg nachhaltig verlängert hat. Denn justamente als
den Deutschen in diesem mörderischen Konzept, das man so
verharmlosend heute "Grabenkrieg" nennt, ein Durchbruch gelang mußten
die Truppen ausgedünnt und zurückgezogen werden um gegen die
Engländer und Amerikaner eingesetzt zu werden. Die Forschung ist sich
- auch nach der Auswertung der französichen Archive - heute recht
einig, daß die Franzosen die Deutschen nicht mehr hätten aufhalten
können, wenn diese nicht entsprechend Truppen aus den südlichen
Frontabschnitten abgtezogen hätten.

In sofern kam der Entsatz für Frankreich zum rechten Zeitpunkt aus
militärischer Sicht - weniger Opfer hingegen hätte es gegeben, wenn
sie nicht gekommen wären. Verloren war der Krieg mit ihrer
Gegenoffensive aber auf jeden Fall - das dürfte auch der deutschen
Generalität klar gewesen sein, aber Blut&Ehre-Berufsoffiziere sind da
schon etwas seltsam, gerade im Verhältniss zu unteren Dienstgraden -
anders kann man die erfindung einer "Taktik" wie Verdun nicht
vorstellen.

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