Strauß und Ahmadinedschad haben viel gemeinsam:
Sie sind beide sehr schlau, haben eine sehr gute Ausbildung, poltern
gerne verbal rum, sind beide kriegserprobte Offiziere, beide sind
charismatische Führer, haben ihre Hausmacht im Volk und werden daher
von den liberalen Eliten gehaßt. Beide sind Verfechter von
Kernenergie und Nuklearwaffe. Beide sind ausgemachte Machtmenschen.
Innenpolitish wird der Iran mit Ahmadinedschad strukturell nicht
anders regiert, als Bayern unter Strauß. Nur daß man dort halt nicht
katholisch sondern schiitisch-islamisch ist.
Psychologisierend könnte man sagen, daß die gezielten verbalen
Ausfälle für die Strauß und Ahmadinedschad berühmt sind, daher
rühren, daß sie sich ihren politischen Gegnern intellektuell haushoch
überlegen fühlen, und wohl auch zumeist tatsächlich sind.
Ahmadinedschad muß sich mit solchen Hohlbirnen wie Bush
herumschlagen, wäre ich an seiner Stelle, würde ich auch etwas
aggressiver auftreten. Grober Klotz, grober Keil: Politik macht man
nicht mit Pastelltönen, sondern mit krassen Kontrasten.
Egal. Die wichtigste Gemeinsamkeit ist: Sowohl Ahmadinedschad als
auch Strauß sind jeweils 2. Garnitur in ihren jeweiligen Systemen.
Strauß hat es nie zum Kanzler gebracht und als er es mal versucht
hat, wurde das ein Fiasko Furioso. Mehr als Ersatzkönig in Bayern war
nicht drin. Ähnlich ist das mit Ahmadinedschad, dessen
außenpolitische Rolle völlig überbewertet wird.
Ahmadinedschad ist im Iran der Innenpolitiker, der Mann fürs Grobe,
der - wie man so schön sagt - "den Müll rausbringt". Auch das kennen
wir von FJS. Strauß hat alle braunen Socken in Bayern erfolgreich
ausgeräuchert und genau das gleiche Kalkül verfolgt Ahmadinedschad im
Iran: Mit seinen markigen Sprüchen sorgt er für ein leidlich
kohärentes Staatsvolk, und entzieht den radikalen Splittergruppen den
Boden. Das ist halt: Politik.
Für das außenpolitische Handeln des Iran ist A. weitgehend
irrelevant, da kann er 100 Briefe an Merkel, Bush & Co. schreiben:
Sowas wandert im Kanzleramt und im State department in die
Rundablage. Wenn Staaten miteinander reden, nutzt man diplomatische
Kanäle. Und nicht die privaten "Brieffeindschaften" von
Ahmadinedschad.
Der Oberbefehlshaber der iranischen Armee und außenpolitische
Ansprechpartner ist Herr Chamenei, der Oberste Revolutionsführer.
Dessen Job wird A. wohl nie bekommen, denn dafür ist er schlicht
nicht qualifiziert: Ahmadinedschad ist Tiefbauingenieur, für den
Chefsessel im Iran braucht man ein theologisches Jurastudium...
Und wieder eine Parallele zu Strauß: Auch der hat sich intensiv mit
Außenpolitik beschäftigt und hatte große Ideen(z.B. sein Vorschlag
einer DE/FR/IT-Gemeinschaftsnuklearwaffe): Einflußreich war Strauß in
diesem Bereich allerdings genausowenig, wie Ahmadinedschad.
Man sieht: Strauß & Ahmadinedschad sind immer für einen intelligenten
und derben Spruch gut, sie sind Ketzer nach außen und brauchbare
Innenpolitiker. In Fragen von Krieg und Frieden entscheiden weiterhin
andere Leute.
mfG, yossarian
"Man muß einfach reden, aber kompliziert denken. Nicht umgekehrt."
(FJS)
Sie sind beide sehr schlau, haben eine sehr gute Ausbildung, poltern
gerne verbal rum, sind beide kriegserprobte Offiziere, beide sind
charismatische Führer, haben ihre Hausmacht im Volk und werden daher
von den liberalen Eliten gehaßt. Beide sind Verfechter von
Kernenergie und Nuklearwaffe. Beide sind ausgemachte Machtmenschen.
Innenpolitish wird der Iran mit Ahmadinedschad strukturell nicht
anders regiert, als Bayern unter Strauß. Nur daß man dort halt nicht
katholisch sondern schiitisch-islamisch ist.
Psychologisierend könnte man sagen, daß die gezielten verbalen
Ausfälle für die Strauß und Ahmadinedschad berühmt sind, daher
rühren, daß sie sich ihren politischen Gegnern intellektuell haushoch
überlegen fühlen, und wohl auch zumeist tatsächlich sind.
Ahmadinedschad muß sich mit solchen Hohlbirnen wie Bush
herumschlagen, wäre ich an seiner Stelle, würde ich auch etwas
aggressiver auftreten. Grober Klotz, grober Keil: Politik macht man
nicht mit Pastelltönen, sondern mit krassen Kontrasten.
Egal. Die wichtigste Gemeinsamkeit ist: Sowohl Ahmadinedschad als
auch Strauß sind jeweils 2. Garnitur in ihren jeweiligen Systemen.
Strauß hat es nie zum Kanzler gebracht und als er es mal versucht
hat, wurde das ein Fiasko Furioso. Mehr als Ersatzkönig in Bayern war
nicht drin. Ähnlich ist das mit Ahmadinedschad, dessen
außenpolitische Rolle völlig überbewertet wird.
Ahmadinedschad ist im Iran der Innenpolitiker, der Mann fürs Grobe,
der - wie man so schön sagt - "den Müll rausbringt". Auch das kennen
wir von FJS. Strauß hat alle braunen Socken in Bayern erfolgreich
ausgeräuchert und genau das gleiche Kalkül verfolgt Ahmadinedschad im
Iran: Mit seinen markigen Sprüchen sorgt er für ein leidlich
kohärentes Staatsvolk, und entzieht den radikalen Splittergruppen den
Boden. Das ist halt: Politik.
Für das außenpolitische Handeln des Iran ist A. weitgehend
irrelevant, da kann er 100 Briefe an Merkel, Bush & Co. schreiben:
Sowas wandert im Kanzleramt und im State department in die
Rundablage. Wenn Staaten miteinander reden, nutzt man diplomatische
Kanäle. Und nicht die privaten "Brieffeindschaften" von
Ahmadinedschad.
Der Oberbefehlshaber der iranischen Armee und außenpolitische
Ansprechpartner ist Herr Chamenei, der Oberste Revolutionsführer.
Dessen Job wird A. wohl nie bekommen, denn dafür ist er schlicht
nicht qualifiziert: Ahmadinedschad ist Tiefbauingenieur, für den
Chefsessel im Iran braucht man ein theologisches Jurastudium...
Und wieder eine Parallele zu Strauß: Auch der hat sich intensiv mit
Außenpolitik beschäftigt und hatte große Ideen(z.B. sein Vorschlag
einer DE/FR/IT-Gemeinschaftsnuklearwaffe): Einflußreich war Strauß in
diesem Bereich allerdings genausowenig, wie Ahmadinedschad.
Man sieht: Strauß & Ahmadinedschad sind immer für einen intelligenten
und derben Spruch gut, sie sind Ketzer nach außen und brauchbare
Innenpolitiker. In Fragen von Krieg und Frieden entscheiden weiterhin
andere Leute.
mfG, yossarian
"Man muß einfach reden, aber kompliziert denken. Nicht umgekehrt."
(FJS)