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leicht verwirrt

Honecker schrieb am 6. September 2006 19:34

> ich habe es nur überflogen, werde es mir aber nochmals
> durchlesen. an dieser stelle nur eine frage.

Eigentlich wollte ich warten, bis Du soweit bist. Aber vielleicht
kommst Du ja nicht dazu. Also, ich denke, das muß am "überfliegen"
liegen, daß Du mir so eine Frage stellst:

> WENN die usa D gedroht hätte notfalls auch D anzugreifen,
> wieso befinden sich immer noch atomsprengköpfe in D ?
> es wäre doch relativ einfach für D sich derer zu bemächtigen
> und sie in richtung des herkunftlandes einzusetzen...

WO hätte ich auch nur entfernt angedeutet, daß die USA gedroht hätte,
notfalls auch D anzugreifen?

Besatzung und völkerrechtlich unvollständige Souveränität der BRD
sind Tatsachen. Da braucht es keine extra Drohungen. Nach US-Quellen
lagern in Büchel und Ramstein 110 bis 150 atomare Sprengköpfe, die
von US-Kräften bewacht werden.

Und derer sollten wir uns "doch relativ einfach bemächtigen" können,
um "sie in Richtung ihres Herkunftlandes einzusetzen"?

Was stellst Du Dir eigentlich vor?

Denkst Du etwa, diese US-Bewachung besteht nur aus Hundchen, denen
man eine leckere Wurst hinwerfen könnte, um an das ranzukommen, was
sie bewachen...?

Und: WOMIT sollten wir diese atomaren Sprengköpfe denn in Richtung
USA befördern, hm? Mit DHL? Oder gar per UPS?

Die Bundeswehr verfügt NICHT über Langstreckenraketen.

Natürlich wäre es für die USA ein bißchen peinlich, eine
Bundesregierung 61 Jahre nach Kriegsende GEWALTSAM an ihre
eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten zu erinnern... Und genau darin
liegt ein gewisser Handlungsspielraum für Bundesregierungen. Schröder
hat sie im Interesse Deutschlands genutzt. Auch da, wo das gegen
US-Interessen ging. (Das konnte er nicht ohne stille Rückendeckung
Rußlands tun.) Darum mußte er aus US-Sicht weg. Merkel dagegen hat
2003 der USA versprochen, diesen gewissen Handlungsspielraum NICHT
gegen US-Interessen zu nutzen bzw. diesen sogar dienen zu wollen.

Ob sie dieses Versprechen halten kann, wird sich zeigen.

Hoffentlich nicht.

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