Ansicht umschalten
Avatar von Emrymer
  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Es trifft aber doch in *jedem* Fall vor allem die, die wenig haben

Dumm finde ich daran vor allem, dass das "Klimageld" v.a. die Menschen trifft, die eh schon wenig haben.

Das ist aber doch von jedem Lösungsweg unabhängig?
Es trifft immer vor allem die, die wenig haben, weil die gar nicht anders können, als anteilig mehr zu konsumieren. Aktien produzieren schätzungsweise weniger Kohlendioxid als Brot, aber wer Brot braucht, kann das nicht durch Aktien ersetzen.

Wenn jemand z.B. einfach weniger heizt und sich mit 15 °C Raumtemperatur zufriedengibt, weil er das Geld lieber für was Anderes ausgibt, wird das gern als "schlecht"/"falsch" angesehen.

Aha? Habe ich nicht so wahrgenommen, aber das kann daran liegen, daß ich nicht in den entsprechenden Kreisen drin brin. Wer daheim chronisch kranke Angehörige hat, die auf eine bestimmte Umgebungstemperatur schlicht angewiesen sind, der hat da eh nicht wirklich eine Wahl. Klar, man kann da murren, aber das war noch nie eine gute Idee, wenn man älteren Schriftzeugnissen Glauben schenken mag... 😨 Da ist ein gepflegter Fatalismus vielleicht die bessere Wahl. Ungefähr seit der neolithischen Revolution ist es offenbar eine Art "soziokulturelles Gesetz", daß Gemeinschaften zunehmen in Wohlhabende und Verarmende auseinanderdriften, bis sie zerbrechen und eine Chaos-Phase nivellierend wirkt. Wenn das Chaos sich allmählich wieder ordnet, beginnt sofort das Auseinanderdriften erneut... und immer so weiter. Die, die so ein, zwei Generationen nach dem Ende der Chaos-Phase leben, haben am meisten Glück: das Leben verläuft in halbwegs sicheren Bahnen, aber die Ungleichheit ist noch nicht wieder so übel, daß sie unerträglich wird. Die andern haben halt mehr oder weniger ausgeprägt Pech.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten