Artikel mit solchen und ähnliche Titeln werden wir in den kommenden Wochen in den "Qualitätsmedien" lesen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die vor einem halben Jahr begonnene Operation zur Einkesselung und Befreiung Ostaleppos noch in diesem Jahr zu einem erfolgreichen Ende geführt wird.
Seit den ersten Erfolgen der Operation brüllten, insbesondere deutsche Medien, über die "unmenschlichen Zustände der 250.000 Einwohner von Ostaleppo". Weder konnte die Anzahl an festsitzenden Anwohner in irgendeiner Form bestätigt werden (es wird immer deutlich, dass es sich bestenfalls um 50.000 handelte, "gemäßigten Rebellen" inklusive), noch konnte man erklären wo und wie in den letzten Monaten rund ein Dutzend "letzer Krankenhäuser von Ostaleppo" ausgebombt wurden. Laut offiziellen US-Stellen waren es kürzlich sogar ganze 5 "letzte Krankenhäuser von Ostaleppo".
Nachdem aber es aber immer offensichtlicher wird, dass das unvermeidbare nun eintritt, darf man Assad auf keinen Fall (und erst recht nicht Putin) einen strategischen Sieg gönnen. Also erleben wir demnächst eine Flut von Berichten, die uns versuchen werden zu erklären wie "unbedeutend" dieser Sieg doch ist. Alternativ wird das Thema "Aleppo" zum Tabu-Thema erklärt und es verschwindet völlig aus der medialen Wahrnehmung der "Qualitätsmedien".
Ähnliches sah man bereits nach der Befreiung von Palmyra. Die Stadt wurde aus den westlichen Medien faktisch völlig ausradiert. Dabei stellte es einen strategisch wichtigen Schlag gegen den IS dar.
Ebenso wird ausgeblendet, dass die Al-Nusra-Enklaven rund um Damaskus in den letzten Monaten nach und nach verschwanden. Faktisch gibt es nur noch eine Enklave, die aktiv Widerstand leistet und auch diese könnte in den kommenden Wochen fallen. Interessant ist dabei, dass bei Auflösung aller Enklaven generell mindestens 70-80% der "gemäßigten Rebellen" von der Generalamnestie Gebrauch machten und sich den syrischen Truppen ergaben. Nur die wenigsten äußerten den Wunsch nach Idlib evakuiert zu werden.Man sieht also, selbst das Fußvolk der Islamisten hat den glauben an den "Endsieg" längst verloren.
Man darf also gespannt sein, welche Themen bezüglich Syrien in Zukunft einfach aus den Medien verschwinden, als ob es diese nie gegeben hätte.