Ansicht umschalten
Avatar von Goerlitzer
  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Wegen fortlauf. Verbrechen in Afrika sollte Frankreich eher kleinlaut sein

Der staatliche Atomkonzern Areva hat in den Uranminen Nigers jahrelang die afrikanischen Arbeiter ohne Schutzkleidung arbeiten lassen. Erst auf Intervention vor allem US-amerikan. NGO`s wurden die Arbeitsbedingungen etwas verbessert. Eine Entschädigung für berufsbedingte Krankheiten und Todesfälle erhalten aber die Arbeiter bzw. ihre Witwen bis heute nicht. Der strahlende Abraum wird weiter in die Landschaft gekarrt. Niger wird gezwungen, sein Uran weit unter Weltmarktpreis zu verkaufen.

Seine ehemaligen Kolonialländer in Afrika plündert Frankreich - oftmals natürlich mit Hilfe einheimischer "Eliten" - bis heute aus. Die Währungen dieser Länder waren an den Franc bzw. sind jetzt an den Euro gekoppelt. Die Pariser Zentralbank reguliert die Geldpolitik dieser Länder incl. der Terms of Trade. Jährlich fliessen auf diese Weise Milliarden aus Afrika nach Frankreich.

Die Angst um den Fortbestand der CFA-Zone hat Frankreich auch veranlasst, besonders nachdrücklich auf den Regime-Change in Libyen zu drängen. Bereits 2 Tage nach dem Sicherheitsrats-Beschluss fingen die Franzosen mit den Bombardieren an. Der Hintergrund: Gaddafi hatte ungeheure Goldvorräte gesammelt und plante die Entwicklung einer afrikanischen Währung auf Gold-Deckung, den Golddinar. Wo Gaddafis Gold geblieben ist, weiss man übrigens bis heute nicht. In Libyen scheint es nicht mehr zu sein.

Auch eine aufrichtige Bewältigung der Verbrechen während der Kolonialzeit - wie der grausigen Massaker in Algerien - hat es in Frankreich nie gegeben. Dass die EU, im Vergleich z. B. zu China, heute in vielen afrikanischen Ländern einen schweren Stand hat, hängt auch und vor allem mit der, wie dargestellt,subtil fortlaufenden Kolonialpolitik Frankreichs zusammen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten