Was soll denn erreicht werden? Die schlichte Formel, wir müssen die Ukraine gegen die Aggression unterstützen, ist intellektuell extrem platt und im Grunde ein Offenbarungseid.
Mal davon abgesehn, dass die Doppelmoral greifbar ist - USA, NATO sind oft genug völkerrechtswidrige Aggressoren und ihre Kriegsverbrechen sind gut dokumentiert (Assange sei Dank) - vernebelt das Moralisieren den Weg zur Lösung.
Die Festlegung, Russland durch Waffen und Sanktionen zur Aufgabe zu zwingen, unterschlägt die Eskalationsdominanz, die wir nicht weg bekommen ohne eine nukleare Auseinandersetzung zu riskieren und sie unterschlägt völlig, dass eine Erorberung der Krim samt Sewastopol Mariupol zigfach in den Schatten stellt. Hier verstellt die Moral sogar Lösungswege, da sie eigene Auflösungen blockiert.
Es wäre sehr hilfreich wenn dieses Moralmarketing durch eine Haltung zur Konfliktlösung, die eine Ausweg aucht, ersetzt wird. Selbst die USA reden ja mittlerweile von der Akzeptanz einer neutralen Ukraine. (Siehe FAZ vor einigen Tagen).
Aber wie kommt man wieder vom Baum, auf den man selbst geklettert ist?