Für einen "failed State" ist die Ukraine aber ein verdammt zäher Brocken für die glorreiche russische Armee.
Vermutlich ist Putin überzeugt davon, den Laden wieder auf Vordermann bringen zu können, wenn erst das weltberühmte, effiziente Management aus Moskau dort wieder richtig wirken kann. Er hat doch in seiner Rede eindrucksvoll geschildert, was für ein großartiger Teil Russlands die Ukraine mal war, bevor sie unbedingt selbstständig werden wollte. Man darf die Kinder eben nicht alleine machen lassen, die brauchen eine strenge Hand.
In dieser arroganten und herablassenden Einstellung zur Ukraine und den Ukrainern liegt einer der tieferen Gründe für den Misserfolg der "Spezialoperation". Damit hat Russland unter Putin auch schon vorher seinen Einfluss in der Ukraine verspielt, den es jetzt mit Gewalt wieder herzustellen versucht.
Heute sind die Ukrainer genauso antirussisch wie die Polen oder die Balten und das war nicht immer so. Es liegt an der russischen Politik unter Putin, die nur Druck, Drohungen, Angst und Gewalt als Argumente kennt. Dieses Blatt ist einfach gnadenlos überreizt, mittlerweile stärken die ständigen Drohungen aus Moskau nur noch Russlands Gegner, also vor allem die USA und die NATO. Die können Russland jetzt ganz bequem wirtschaftlich und militärisch ausbluten lassen, ohne viel dabei zu riskieren. Mindestens solange Russland in der Ukraine gebunden ist, aber wahrscheinlich noch viel länger, fällt es als geopolitischer Player weitgehend aus. Das Vakuum werden andere füllen.