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  • Feuerbüchse

176 Beiträge seit 07.10.2015

Zu Claus Kleber

Ich habe 2003 Klebers allererste "Heute-Journal" Sendung gesehen. In der Abmoderation wollte der ehemalige USA-Korrespondent noch eine Anekdote zum Besten geben: Er traf mal in den USA einen Obdachlosen mit dem er ins Gespräch kam. Dieser erzählte Kleber dass er früher einmal erfolgreicher Geschäftsmann war, aber durch Verkettung unglücklicher Umstände ist er schließlich auf der Straße gelandet. Kleber fragte ihn ob er denn nun nicht sauer auf sein Land wäre da er ja schließlich ungebremst ohne sozialen Fallschirm von oben nach unten durchgerauscht war. Nein, meinte dieser, dass wäre das großartige an den USA, jeder hat seine Chance, er hat nur seine versaut und nun ist das eben so.
Kleber schaute dann seinen berühmten Blick in die Kamera und sagte: "Ich glaube von dieser Einstellung können wir in Deutschland alle noch was lernen".
Ich war etwas konsterniert und fragte mich wie dieser Mensch es wagen kann diese astreine neoliberale Propaganda so treudoof in die Kamera zu referieren, und das auch noch in seiner ersten Sendung?!
Ich war damals der Überzeugung dass Kleber diese Story mit voller Absicht und kalkuliert in seine Sendung packte. Ich hielt ihn sofort für ein U-Boot der Neoliberalen mit klarem Auftrag.
Das trifft sicher auch zu, heute noch viel verstärkter. Ich bin allerdings im Laufe der Jahre zu der Überzeugung gekommen das ich Kleber selbst etwas überschätzt hatte. Der Mann macht gar nichts kalkuliert, der will nicht provozieren oder Propaganda verbreiten - nein, der glaubt den Müll den er jeden Tag über seine Lippen bringt tatsächlich! Diese Type kommt mir manchmal wie ein Roboter vor oder wie jemand der extra für diese Aufgabe geklont wurde. Eigentlich eine ziemlich erbärmliche Existenz.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.09.2016 11:12).

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