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607 Beiträge seit 07.07.2003

Die Multi-Kulti-Heuchler

http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/14/0,1367,MAG-0-2123822
,00.html

"Multikulti nur bis zum Schultor

Schulen mit vielen Migranten haben bei gebildeten Eltern schlechte
Karten -

Wohnen im bunten Völkergemisch der Berliner Innenstadtbezirke ist für
viele Mittelschichtsfamilien attraktiv. Doch wenn die Kinder
schulreif werden, kehren Eltern mit höherem Bildungsabschluss häufig
der Schule in ihrem Kiez den Rücken. Ein großer Anteil an Zuwanderern
auf dem Pausenhof gilt vielen als Alarmsignal für soziale Probleme
und drohende Bildungsnachteile."

"Grit lebt mit ihrer Familie am Hermannplatz in Berlin-Neukölln. Dass
sie mitten in einem "Problemviertel" wohnt, hat die Kunsttherapeutin
bislang wenig gestört. Erst die Suche nach einer Grundschule schärfte
ihren Blick dafür. Die Schule um die Ecke hatte sie wegen des
"kaputten" Gebäudes gleich abgeschrieben. An einer anderen
Einrichtung hatte ihr der Rektor ganz offen erzählt, einige türkische
und arabische Jungs würden sich gegenseitig bekriegen. Seitdem weiß
sie: Ein solches Umfeld will sie ihrem Kind nicht zumuten. "Felix ist
ein empfindsamer Junge, er haut nicht zurück." Er soll ohne Angst
lernen können - das zählt für sie am allermeisten.     
Schulkinder in Kreuzberg
  Im Nachbarviertel Kreuzberg hat Grit dann eine Schule gefunden, bei
der sie ein besseres Gefühl hat. "Die soziale Mischung ist
ausgewogener." Doch der Andrang ist groß - nur wer im Einzugsbereich
wohnt, hat eine Chance. Und die will sie haben - unbedingt. Dafür ist
sie sogar bereit , sich eine "richtige Anschrift" zu ermogeln.

K.-o.-Kriterium Ausländerquote
     Wie Grit verlegen viele Eltern ihren Wohnsitz lediglich auf dem
Meldeschein, um ihre Kinder an einer "besseren" Schule unterzubringen
und dennoch im vertrauten Kiez wohnen zu bleiben. Und "besser" heißt
im Klartext "mit weniger Ausländern", auch wenn das nur wenige so
unverblümt auszusprechen wagen. "Eine Zuwandererquote von mehr als 50
Prozent akzeptieren deutsche Eltern nicht", sagt Erhard Laube,
Ex-Chef der Berliner Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft
(GEW). Das zeige die Erfahrung.     

  In der Hauptstadt und anderen Ballungsräumen ist dies jedoch längst
eine Quote jenseits der Wirklichkeit vieler Schulen. Schon jetzt sind
in sozial schwachen Stadtteilen wie Neukölln oder Kreuzberg zwei
Drittel aller Lernanfänger ausländischer Herkunft. Jedes zweite
Migrantenkind spricht kein oder kaum Deutsch, wenn es seinen
Bildungsweg beginnt."

" Rita Hermanns, Sprecherin der Berliner Schulverwaltung. Sie kennt
das Phänomen des künstlichen Zuzugs in Einzugsgebiete von
attraktiveren Schulen. "Häufig ziehen Familien auch wirklich weg."
Das habe aber nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, betont sie,
sondern sei vielmehr eine Frage der sozialen Schicht. Auch
aufstrebende Migranten würden um den Lernerfolg ihrer Kinder bangen
und sich Alternativen suchen."
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