Andersdenkender schrieb am 1. Juni 2004 16:09
> [...]
> "Grit lebt mit ihrer Familie am Hermannplatz in Berlin-Neukölln. Dass
> sie mitten in einem "Problemviertel" wohnt, hat die Kunsttherapeutin
> bislang wenig gestört.
Richtigstellung: die Dame wohnt am Rande eines
Problemviertels -- wohl auf der falschen Seite des
Hermannplatzes.
[...]
> Im Nachbarviertel Kreuzberg hat Grit dann eine Schule gefunden, bei
> der sie ein besseres Gefühl hat. "Die soziale Mischung ist
> ausgewogener."
Hier wollen wir uns den Begriff 'soziale Mischung'
einmal merken, denn dass die Schulen in Kreuzberg 61
begehrter sind, hat nichts damit zu tun, dass dort
der Einwandereranteil etwa geringer waere.
> Doch der Andrang ist groß - nur wer im Einzugsbereich
> wohnt, hat eine Chance. Und die will sie haben - unbedingt. Dafür ist
> sie sogar bereit , sich eine "richtige Anschrift" zu ermogeln.
Eine Bekannte von mir hat ihren Sohn sogar (fast)
taeglich vom Wedding nach 61 zum Kindergarten gebracht.
> K.-o.-Kriterium Ausländerquote
Eben dies ist nicht korrekt. Zwar sieht es in 61 nicht
aus wie am Kottbusser Tor, wo man sich doch sofort in
Istanbul waehnt, der Auslaenderanteil ist hier aber
keineswegs geringer, die /soziale Mischung/ ist einfach
nur buergerlicher -- und liberaler.
Aehnlich ist die Situation wohl in vielen Staedten. Ich
habe einige Jahre in Bremen gewohnt. Ich schaetze, der
Auslaenderanteil im Steintorviertel duerfte gewiss nicht
niedriger sein als in der Neustadt, Walle oder Groepelingen.
Trotzdem wuerden sicher viele Groepelinger ihre Kinder
auf eine Schule im 'Viertel' schicken.
> In der Hauptstadt und anderen Ballungsräumen ist dies jedoch längst
> eine Quote jenseits der Wirklichkeit vieler Schulen. Schon jetzt sind
> in sozial schwachen Stadtteilen wie Neukölln oder Kreuzberg zwei
> Drittel aller Lernanfänger ausländischer Herkunft. Jedes zweite
> Migrantenkind spricht kein oder kaum Deutsch, wenn es seinen
> Bildungsweg beginnt."
Komisch, aber in 61 ist mir bisher noch niemand ueber
den Weg gelaufen, der nicht Deutsch als Verkehrssprache
akzeptiert. Auch die optisch als Immigrantenkinder zu
identfizierenden Jugendlichen auf der Strasse sprechen
untereinander meistens Deutsch; bei Eltern-Kinder-Trupps
hoert man allerdings oefter andere Sprachen.
> [...]
Da hat sich jemand aber einmal wirklich Muehe gemacht,
die soziale Realitaet ordentlich zu vernebeln. Denn das
eigentliche Problem scheint mir nicht im Gegensatz
Eingeborene--Einwanderer zu bestehen, sondern im fast
vergessenen Konflikt Buergertum--Proletariat,
Bildung--Unwissenheit. Ich kann mich noch gut erinnern,
dass einige meiner Mitschueler in den 70er Jahren, trotz
entsprechender Empfehlung im OS-Gutachten, nicht auf das
Gymnasium durften, da ihre Proleten-Eltern der Meinung
waren, dass ihnen selber fehlende Bildung auch nicht
geschadet haette.
MfG
MfG
> [...]
> "Grit lebt mit ihrer Familie am Hermannplatz in Berlin-Neukölln. Dass
> sie mitten in einem "Problemviertel" wohnt, hat die Kunsttherapeutin
> bislang wenig gestört.
Richtigstellung: die Dame wohnt am Rande eines
Problemviertels -- wohl auf der falschen Seite des
Hermannplatzes.
[...]
> Im Nachbarviertel Kreuzberg hat Grit dann eine Schule gefunden, bei
> der sie ein besseres Gefühl hat. "Die soziale Mischung ist
> ausgewogener."
Hier wollen wir uns den Begriff 'soziale Mischung'
einmal merken, denn dass die Schulen in Kreuzberg 61
begehrter sind, hat nichts damit zu tun, dass dort
der Einwandereranteil etwa geringer waere.
> Doch der Andrang ist groß - nur wer im Einzugsbereich
> wohnt, hat eine Chance. Und die will sie haben - unbedingt. Dafür ist
> sie sogar bereit , sich eine "richtige Anschrift" zu ermogeln.
Eine Bekannte von mir hat ihren Sohn sogar (fast)
taeglich vom Wedding nach 61 zum Kindergarten gebracht.
> K.-o.-Kriterium Ausländerquote
Eben dies ist nicht korrekt. Zwar sieht es in 61 nicht
aus wie am Kottbusser Tor, wo man sich doch sofort in
Istanbul waehnt, der Auslaenderanteil ist hier aber
keineswegs geringer, die /soziale Mischung/ ist einfach
nur buergerlicher -- und liberaler.
Aehnlich ist die Situation wohl in vielen Staedten. Ich
habe einige Jahre in Bremen gewohnt. Ich schaetze, der
Auslaenderanteil im Steintorviertel duerfte gewiss nicht
niedriger sein als in der Neustadt, Walle oder Groepelingen.
Trotzdem wuerden sicher viele Groepelinger ihre Kinder
auf eine Schule im 'Viertel' schicken.
> In der Hauptstadt und anderen Ballungsräumen ist dies jedoch längst
> eine Quote jenseits der Wirklichkeit vieler Schulen. Schon jetzt sind
> in sozial schwachen Stadtteilen wie Neukölln oder Kreuzberg zwei
> Drittel aller Lernanfänger ausländischer Herkunft. Jedes zweite
> Migrantenkind spricht kein oder kaum Deutsch, wenn es seinen
> Bildungsweg beginnt."
Komisch, aber in 61 ist mir bisher noch niemand ueber
den Weg gelaufen, der nicht Deutsch als Verkehrssprache
akzeptiert. Auch die optisch als Immigrantenkinder zu
identfizierenden Jugendlichen auf der Strasse sprechen
untereinander meistens Deutsch; bei Eltern-Kinder-Trupps
hoert man allerdings oefter andere Sprachen.
> [...]
Da hat sich jemand aber einmal wirklich Muehe gemacht,
die soziale Realitaet ordentlich zu vernebeln. Denn das
eigentliche Problem scheint mir nicht im Gegensatz
Eingeborene--Einwanderer zu bestehen, sondern im fast
vergessenen Konflikt Buergertum--Proletariat,
Bildung--Unwissenheit. Ich kann mich noch gut erinnern,
dass einige meiner Mitschueler in den 70er Jahren, trotz
entsprechender Empfehlung im OS-Gutachten, nicht auf das
Gymnasium durften, da ihre Proleten-Eltern der Meinung
waren, dass ihnen selber fehlende Bildung auch nicht
geschadet haette.
MfG
MfG