felix9 schrieb am 31. Mai 2004 16:13
> Der "Karneval der Kulturen" in Berlin ist eine durchweg lobenswerte
> Veranstaltung. Wer auf ihn, wie der Autor, mit der Ideologendresche
> einprügelt, der verpasst meiner Ansicht nach den Punkt.
Es wendet wohl niemand etwas dagegen ein, dass unterschiedlich
Unterdrückte miteinander feiern, ohne ihre Unterdrückung zu
thematisieren. Kritik sollte aber zulässig sein, wenn das Feiern mit
dem Aushängeschild eines in Wahrheit nichteingelösten positiven
Multikulturalismus stattfindet.
> Von dem Umzug wird keine "Teilhabe an der Macht" verlangt.
Darum geht es. Indem man das unterlässt, tut man so, als würde sie
entweder längst hinreichend bestehen oder als sei die
Unzulänglichkeit des Erreichten akzeptabel oder sogar wünschenswert.
> Es ist
> eine Gelegenheit, bei der sich ausländische Mitbürger punktuell im
> Glanz ihrer Kultur präsentieren können. Es ist Gelegenheit, für
> Otto-Normalberliner die tagtäglichen ethnischen Diskrepanzen
> auszublenden.
Auszublenden einschließlich der strukturellen, vielfältigen, teils
massiven, tagtäglichen Benachteiligungen ethnischer Minderheiten.
Friede, Freude, Eierkuchen.
[...]
> Die Teilhabe an politischer Macht ist in der Praxis nicht nur
> mehr oder weniger unerreichbar für Immigranten, sondern auch für
> PassDeutsche: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in
> der Praxis größer, als in der Theorie.
Die qualitativen Unterschiede in der Praxis für Passinhaber
einerseits und Immigranten andererseits, und das geht bis zum Thema
Abschiebung, sind nach meiner Auffassung nicht wirklich von einer
Art, die solche Versuche der Verharmlosung rechtfertigen würde...
Gruß,
d. d.
> Der "Karneval der Kulturen" in Berlin ist eine durchweg lobenswerte
> Veranstaltung. Wer auf ihn, wie der Autor, mit der Ideologendresche
> einprügelt, der verpasst meiner Ansicht nach den Punkt.
Es wendet wohl niemand etwas dagegen ein, dass unterschiedlich
Unterdrückte miteinander feiern, ohne ihre Unterdrückung zu
thematisieren. Kritik sollte aber zulässig sein, wenn das Feiern mit
dem Aushängeschild eines in Wahrheit nichteingelösten positiven
Multikulturalismus stattfindet.
> Von dem Umzug wird keine "Teilhabe an der Macht" verlangt.
Darum geht es. Indem man das unterlässt, tut man so, als würde sie
entweder längst hinreichend bestehen oder als sei die
Unzulänglichkeit des Erreichten akzeptabel oder sogar wünschenswert.
> Es ist
> eine Gelegenheit, bei der sich ausländische Mitbürger punktuell im
> Glanz ihrer Kultur präsentieren können. Es ist Gelegenheit, für
> Otto-Normalberliner die tagtäglichen ethnischen Diskrepanzen
> auszublenden.
Auszublenden einschließlich der strukturellen, vielfältigen, teils
massiven, tagtäglichen Benachteiligungen ethnischer Minderheiten.
Friede, Freude, Eierkuchen.
[...]
> Die Teilhabe an politischer Macht ist in der Praxis nicht nur
> mehr oder weniger unerreichbar für Immigranten, sondern auch für
> PassDeutsche: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in
> der Praxis größer, als in der Theorie.
Die qualitativen Unterschiede in der Praxis für Passinhaber
einerseits und Immigranten andererseits, und das geht bis zum Thema
Abschiebung, sind nach meiner Auffassung nicht wirklich von einer
Art, die solche Versuche der Verharmlosung rechtfertigen würde...
Gruß,
d. d.