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  • Bluebird47

mehr als 1000 Beiträge seit 14.12.2002

So so...


> Für völkische Wanderprediger wie dich habe ich den Artikel auch
> geschrieben. Du hast nichts kapiert. Kultur ist eine Fiktion, ein
> politishes Programm, und sonst gar nichts. Ich empfehle dringend zu
> Lektüre: http://mitglied.lycos.de/ethnizitaet/ "Ethnizität und
> Migration Reloaded. Kulturelle Identität, Differenz und Hybridität im
> postkolonialen Diskurs"
>

Du willst also leugnen, dass unsere kulturelle Identität wie vieles
andere entscheidend dadurch geprägt wird, in welcher Kultur und
Umfeld wir *aufwachsen*? Der Begriff "in die Wiege gelegt" ist
vielleicht etwas unglücklich gewählt, soll nicht implizieren, Kultur
wäre angeboren, aber in gewissem Sinne ist unsere kulturelle Prägung
tatsächlich jenseits unserer Entscheidungsfreiheit, die wir während
der Kindheit, wenn wir vielfältigen Einflüssen von Eltern, Freunden,
Schule usw. unterliegen, noch nicht haben... Es ist jedenfalls ein
Irrglaube zu behaupten, kulturelle Identität wäre so etwas wie ein
Hobby, das man mal eben wechselt... ich kenne sogar Leute, die das
denken und eine bestimmte Kultur annehmen wollen, weil sie sie für
"cool" halten. Das Ergebnis ist, sie haben nur die Hülle, die im
Artikel erwähnte "Folklore" übernommen, aber nicht den Kern, weil das
sehr schwer möglich ist, wenn man nicht in der entsprechenden Kultur
aufgewachsen ist. Dies trifft insbesondere für so grundlegend
verschiedene Kulturkreise wie den okzidentalen und orientalen zu. Die
asiatische "Bonsai Definition" des Kulturbegriffs sagt aus, dass wir
als Aussenstehender zwar das Äußere der fremden Kultur wahrnehmen,
aber zur Wurzel niemals vordringen können, und es ist, in Anbetracht
des Gesagten, m.E. sehr nachvollziehbar. Wir können das subtile Spiel
von "Schein und Sein", von Gesagtem und Gemeinten, in der
chinesischen Kultur mangels wenig ausgebildeter Fühler wohl niemals
vollständig erfassen, und umgekehrt wird sich ein Chinese immer fremd
fühlen, würde er gezwungen, diese unsere deutsche Kultur anzunehmen.
Wozu also die Nötigung? Lassen wir doch jeden so leben, wie er
möchte, egal in welcher *Nation* er das tut. Wenn genügend
Gemeinschaft da ist, dass sich eine Subkultur herausbildet, ist das
wohl kein Grund den Untergang Deutschlands zu proklamieren.

Im Übrigen möchte ich auf meinen anderen Kommentar zu diesem Artikel
verweisen, falls es mit diesem hier Missverständnisse gab ;)

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