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377 Beiträge seit 03.05.2002

Was ist das kleinere Übel?

Es geht ja schließlich nicht um irgendwas, sondern ums Leben.

Also ich fände es schon etwas unbefriedigend (vorsichtig
ausgedrückt), wenn man zum Arzt gehen würde und der findet für eine
Krankheit keine Ursache, weil ihm Vergleichsdaten zu voher fehlen
oder wenn einem mitgeteil würde, daß man eine so großen Tumor hat,
daß da nix mehr zu machen ist und man hätte noch x Monate...

Um das ganze mal etwas gesteigert in die Zukunft zu projizieren:

Man geht jährlich zur komplett-Durchleuchtung; rein in die
Kernspin-Röhre, Blutprobe, EKG.
Der Computer erkennt automatisch Veränderungen, die ggf. vom Arzt
analysiert werden. GGf. kann ein Problem mit einfachen Maßnahmen im
Keim Erstickt werden.

Wenn ein Problem auftritt, macht man die gleiche Prozedur nochmal
außer der Reihe, der Arzt kann blitzschnell die Ursache feststellen.

Mir erscheint das gar nicht mal so unrealistisch, weil man vermutlich
die umfangreichen Operationen zu einem guten Teil vermeiden könnte,
was die Kosten des Gesundheitssystems reduziert. Das Kernspinzeugs
ist zwar heute noch teuer, aber wenn das in dem Umfang stattfinden
würde, würden die Kosten auch massiv sinken. Außerdem sind die von
mir genannten Standarduntersuchungen gut automatisierbar.
Auf der anderen Seite würde die Lebenserwartung noch mehr steigen und
das Rentensystem noch mehr überlastet werden...

Wenn nun noch die Daten gut geschützt werden, würde ich das als
echten Fortschritt ansehen.

Ich würde mir allerdings auch vorstellen, daß ich selbst die
Entscheidungsgewalt behalte, was für Pillen ich nehme oder welche
Operation ich mir prophylaktisch zumuten will. Aber dafür möchte ich
doch die bestmögliche Datengrundlage haben. Dazu gehört insbesondere
die Risikoeinschätzung, womit wir bei den Statistiken wären. Ist zwar
immer nur so korrekt, wie der Stand der Medizin halt ist, aber was
besseres sehe ich da nicht; wie soll ich denn sonst entscheiden?
Würfeln?
Man bzw. das System muß natürlich immer kritisch bleiben, so daß eine
Firma, die das Operationsinstrument X verkauft, nicht die Statistik
so manipulieren kann, daß ohne wirklichen Grund ganz viele meinen,
sie bräuchten die Operation mitgenau diesem Instrument...

Worüber man evtl. auch noch diskutieren könnte, wäre, ob - falls es
einen doch trotzdem ganz schwer trifft (was ja nur seltener würde) -
man dann sein Schicksal nicht noch schlechter annehmen könnte, weil
man so allein mit seinem Schicksal wäre...

Oder auch ein subjektives Problem: Wenn man einen Operationsschaden
hat, der von einer prophylaktischen Opaeration herrührt, wird man
sich fragen: Warum hab ich mich bloß auf diese Verschlimmbesserung
eingelassen?

Das sind halt die üblichen Glücksspiel-Falsch-Schlußfolgerungen...
Sollte ich Rot (besser keine prophylaktische Oparation) setzen, weil
Schwarz (prophylaktische Oparation mit Erfolg) kam ja schon so oft in
letzter Zeit? ;-)
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