sansculotte schrieb am 11. September 2006 22:41
> Ich wisch mir schonmal den Schweiß von der Stirn,...
Mit diesen Beispielen wollte ich nicht irgendwelche Universaltheorien
begründen, die zur Disposition stehen und in antagonistischen
Disputen nun abgeklopft werden müssen. Sämtliche von dir aufgezeigten
Sachverhalte sind genauso kennzeichnend für die Menschheit, wie die
meinen.
Ich wollte lediglich aufzeigen, daß es AUCH anders zugegangen ist,
als nur mit Chefs und Hierarchien, Ungerechtigkeiten und
Unterdrückung. Es geht ja nicht darum, mit einer Zeitmaschine
zurückzufahren und irgendwo eine kuschelige Kultur auszusuchen,
sondern wir bewegen uns in die Zukunft und können uns dabei hier und
da aus den Ursprüngen der Zivilisationsgeschichte mit Innovationen
beschäftigen, die im weiteren Verlauf in der Masse untergegangen
sind. Auzuschließen oder zu erzwingen gilt es gar nichts, denn die
Verhältnisse haben sich in ihren umsetzbaren Möglichkeiten im letzten
Jahrhundert derart fappierend verändert, daß wir vieles an der
Organisation der Menschen revidieren und ändern können. So schaut es
beispielsweise heute in Bezug auf die geschlechtliche
Rollenverteilung erheblich anders aus, als zu den Zeiten, in denen
das noch durch die Sachzwänge in einem technisch unentwickelten,
einfachen Leben in Hütten möglich war. Sehr wesentlich sind die neuen
Möglichkeiten der Kommunikation - auch wenn hier wiederrum neue
Gefahren aufgetaucht sind. Du wirst vielleicht einwenden, daß sich
dies strukturell geändert hat und nicht von der Natur. Aber was wir
hier beispielsweise gerade machen, war bis Ende des 19. Jahrhunderts
komplett unmöglich. Es ist schon eine neue Zeit, in der wir leben.
Dazu ist natürlich als Prämisse ein Denken nötig, das "den Menschen"
nicht als einen unabänderlich an seiner festgezurrten Natur klebenden
Mechanismus betrachtet, sondern als eines der anpassungsfähigsten
Lebewesen auf diesem Planeten, dem eine Unzahl an Möglichkeiten offen
stehen. Die praktische Umsetzung ist für mich das Problem und die
Erzeugung von genug sozialer Kraft, um angestrebte Ziele auch
umzusetzen. Wie du an meiner Bewunderung für die Apache sehen kannst,
setze ich dabei der organisatorischen Diktatur ein moralisches Diktat
entgegen.
Ich bin weit davon entfernt, meine Positivbeispiele allzu sehr zu
idealisieren. Da lassen sich sicher auch negative Erscheinungen
feststellen. Genauso wie umgekehrt. Wer weiß, ob sich nicht bei den
steinzeitlichen Schürfstellen in Kelheim die ersten revolutionären
Gegenbewegungen mit einer Entwicklung von Gedanken an eine Utopie
gebildet haben. Es in der Steinzeit Frauen gab, die mit ihrer
Geschlechterrolle nicht mehr zufrieden waren. Ich bin mir da aus
reiner Intuition heraus ziemlich sicher. Sozialgeschichte ist m.E.
aus einem Spiel unterschiedlicher Kräfte und Faktoren entstanden und
nicht die zwangsläufige Folge einer statischen Festsetzung.
Die von dir aufgezeigten eher "privatistischen" Überlegungen kann und
will ich auch nicht widerlegen. Es ist aber nötig, sie mit den
anderen Betrachtungen zu verknüpfen. Wie gesagt: der Erdrutsch in der
Rollenverteilung der Geschlechter im letzten Jahrhundert - betrifft
übrigens leider immer noch nur Gruppen von Protagonistinnen - ist
nicht unwesentlich auf technischen Errungenschaften aufgebaut. Für
manche vielleicht etwas provokativ: ohne Wasch- und
Geschirrspülmaschinen wäre den auf ihre Rolle festgenagelten Frauen
nicht in größerem Umfang ein Zeitkontingent erwachsen, das es vielen
von ihnen ermöglicht hat, an diesem "Umsturz" zu arbeiten. Von der
Pille mag ich gar nicht anfangen. Modelle, die in ihrer Gedankenwelt
nur einen Mann und eine Frau oder kleinere Gruppen und deren
Verhalten untereinander betrachten, sind nicht generell falsch, aber
ich halte sie lediglich für statistische Modelle, die Alternativen
generell ausklammern und relativiere sie deshalb so stark.
Schließlich geht es mir um den Druck nach vorne.
> Ich wisch mir schonmal den Schweiß von der Stirn,...
Mit diesen Beispielen wollte ich nicht irgendwelche Universaltheorien
begründen, die zur Disposition stehen und in antagonistischen
Disputen nun abgeklopft werden müssen. Sämtliche von dir aufgezeigten
Sachverhalte sind genauso kennzeichnend für die Menschheit, wie die
meinen.
Ich wollte lediglich aufzeigen, daß es AUCH anders zugegangen ist,
als nur mit Chefs und Hierarchien, Ungerechtigkeiten und
Unterdrückung. Es geht ja nicht darum, mit einer Zeitmaschine
zurückzufahren und irgendwo eine kuschelige Kultur auszusuchen,
sondern wir bewegen uns in die Zukunft und können uns dabei hier und
da aus den Ursprüngen der Zivilisationsgeschichte mit Innovationen
beschäftigen, die im weiteren Verlauf in der Masse untergegangen
sind. Auzuschließen oder zu erzwingen gilt es gar nichts, denn die
Verhältnisse haben sich in ihren umsetzbaren Möglichkeiten im letzten
Jahrhundert derart fappierend verändert, daß wir vieles an der
Organisation der Menschen revidieren und ändern können. So schaut es
beispielsweise heute in Bezug auf die geschlechtliche
Rollenverteilung erheblich anders aus, als zu den Zeiten, in denen
das noch durch die Sachzwänge in einem technisch unentwickelten,
einfachen Leben in Hütten möglich war. Sehr wesentlich sind die neuen
Möglichkeiten der Kommunikation - auch wenn hier wiederrum neue
Gefahren aufgetaucht sind. Du wirst vielleicht einwenden, daß sich
dies strukturell geändert hat und nicht von der Natur. Aber was wir
hier beispielsweise gerade machen, war bis Ende des 19. Jahrhunderts
komplett unmöglich. Es ist schon eine neue Zeit, in der wir leben.
Dazu ist natürlich als Prämisse ein Denken nötig, das "den Menschen"
nicht als einen unabänderlich an seiner festgezurrten Natur klebenden
Mechanismus betrachtet, sondern als eines der anpassungsfähigsten
Lebewesen auf diesem Planeten, dem eine Unzahl an Möglichkeiten offen
stehen. Die praktische Umsetzung ist für mich das Problem und die
Erzeugung von genug sozialer Kraft, um angestrebte Ziele auch
umzusetzen. Wie du an meiner Bewunderung für die Apache sehen kannst,
setze ich dabei der organisatorischen Diktatur ein moralisches Diktat
entgegen.
Ich bin weit davon entfernt, meine Positivbeispiele allzu sehr zu
idealisieren. Da lassen sich sicher auch negative Erscheinungen
feststellen. Genauso wie umgekehrt. Wer weiß, ob sich nicht bei den
steinzeitlichen Schürfstellen in Kelheim die ersten revolutionären
Gegenbewegungen mit einer Entwicklung von Gedanken an eine Utopie
gebildet haben. Es in der Steinzeit Frauen gab, die mit ihrer
Geschlechterrolle nicht mehr zufrieden waren. Ich bin mir da aus
reiner Intuition heraus ziemlich sicher. Sozialgeschichte ist m.E.
aus einem Spiel unterschiedlicher Kräfte und Faktoren entstanden und
nicht die zwangsläufige Folge einer statischen Festsetzung.
Die von dir aufgezeigten eher "privatistischen" Überlegungen kann und
will ich auch nicht widerlegen. Es ist aber nötig, sie mit den
anderen Betrachtungen zu verknüpfen. Wie gesagt: der Erdrutsch in der
Rollenverteilung der Geschlechter im letzten Jahrhundert - betrifft
übrigens leider immer noch nur Gruppen von Protagonistinnen - ist
nicht unwesentlich auf technischen Errungenschaften aufgebaut. Für
manche vielleicht etwas provokativ: ohne Wasch- und
Geschirrspülmaschinen wäre den auf ihre Rolle festgenagelten Frauen
nicht in größerem Umfang ein Zeitkontingent erwachsen, das es vielen
von ihnen ermöglicht hat, an diesem "Umsturz" zu arbeiten. Von der
Pille mag ich gar nicht anfangen. Modelle, die in ihrer Gedankenwelt
nur einen Mann und eine Frau oder kleinere Gruppen und deren
Verhalten untereinander betrachten, sind nicht generell falsch, aber
ich halte sie lediglich für statistische Modelle, die Alternativen
generell ausklammern und relativiere sie deshalb so stark.
Schließlich geht es mir um den Druck nach vorne.