Das Internet als Weg ins Goldene Zeitalter und www als land of hop and
dreams? Das ich nicht lache. Vielleicht sollte bei aller Euphorie und
Hysterie angesichts der Möglichkeiten der neuen Technologien und
Medien einfach einmal eine kleine Denk-Pause eingelegt werden
(wohlgemerkt: Pause zum Denken!!!). Da könnte man sich dann zuerst
einmal fragen: 1. Was ist das Internet letztendlich? 2. Wem gehört
es?
Klar ist das Internet ein neues Medium. Und zwar so radikal neu wie es
die Zeitungen und danach TV einmal waren. Es ist aber noch ein weing
mehr. Ein Produktionsmittel nämlich, wenn auch ein virtuelles. Und
es wird von denen kontrolliert, die es besitzen bzw. besitzen werden.
Bis jetzt dürfen sich alle noch austoben, jeder darf seinen Senf
zu allem dazugeben. Is ok! Denn Demokratie ist ja auch, daß ich
meine Meinung gerade dann sage, wenn ich nicht gefragt werde. Das ist
aber nur die Spielwiese. Doch wenn alles wunderbar vernetzt sein wird,
werden wir uns fragen müssen, wer die Spinne in diesem Netzt ist
und wo sie sitzt. Ob es die jetzt häufig zitierte "virtuelle
Klasse" ist, darf bezweifelt werden. Gehen wir mal
historisch-logisch vor und steigen vom Konkreten zum Abstrakten
(genauso und nicht umgekehrt!) auf - und schon taucht die uralte Frage
am Theoriehorizont auf: Wem gehören diese märchenhaften
Produktionsmittel? Zugegeben, eine sehr alte Frage. So alt wie die
Suche nach dem Paradies. Marx läßt grüßen!