Das amerikanische 9/11 und auch das deutsche 9/11 stehen für eine Hybris und deren noch nicht abgeschlossenes Scheitern.
Als der binLaden damals mit eine Ministreitmacht und dem Winzbudget die Supermacht USA angriff, erzeuge er genau den von ihm gewünschten Effekt:
Das Land mit der mit weitem Abstand größten Streitmacht der Erde und der Doktrin 2 Kriege gleichzeitig führen zu können, reagierte auf den Angriff völlig hysterisch.
Es wurden zwei Kriege vom Zaun gebrochen und auf der Jagd nach dem "Bösen" die ganzen hart erarbeitenten Freiheits- und Persönlichkeitsrechte, auf die die Amis immer so stolz waren und welche sie wie einem Popanz vor sich hergetragen hatten, einfach abgeschafft. Wer heute in Amiland die "falschen" Bücher ausleiht oder bei der Totalüberwachung die falschen Begriffe in sein Handy quakelt, der kann sein blaues Wunder erleben. Der Unterschied zu einer Diktatur wird immer mehr zur Geschmackssache. Der "Krieg gegen den Terror" hat den amerikanischen Steuerzahler Billionen Dollar gekostet. Geld das an allen Ecken dort fehlt. Die militärische Supermacht verbrennt sich immer mehr selbst, bis man sich auch dieses Militär nicht mehr leisten kann. Die Chinesen bekommen praktisch den Staffelstab von den Amis geschenkt.
Die Deutschen hatten und haben immernoch ihre Hybris und gleichzeitig ein Experiment gestartet.
Die deutsche Hybris ist die Hybris der blühenden Landschaften, also der automatischen Wirtschaftsentwicklung, wenn man nur genug Förderknete dort hineinbläst. Die fixe Idee das bayrische Erfolgmodell ganz einfach auf Ostdeutschland ausdehnen zu können. Dafür wurden im Osten über 2 Billionen Euro versenkt und das Versenken hat lange noch nicht aufgehört. Noch immer wird dort Geld, z.B. für Infrastrukturprojekte rausgeblasen, von denen die Regionen nicht einmal die Instandhaltungskosten erwirtschaften können, geschweige denn einen Gewinn damit zu erwirtschaften.
Anstatt einmal eine Bilanz zu ziehen und für den Gesamtstaat die Konsequenzen zu betrachten, geht der Quatsch immer munter weiter. An die damals gedachten Effekte glaubt man selbst im Osten nicht mehr ernsthaft und verargumentiert die Krötenwanderung als eine Art Entschädigung oder berechtigte Zahlung für die Länderhaushalte.
Das Experiment war die Hauptstadtverlagerung. Eigentlich hatte auch ich gedacht, das dies die einfachste aller Übungen hätte sein müssen. Die Stadt Berlin bekommt durch die Schaffung von Tausenden Arbeitsplätzen und der damit verbundenen Krötenwanderung praktisch über Nacht alleine den Weg in die Gewinnzone und an dem deutschen Politikstil ändert sich praktisch nichts, weil die Abgeordneten ja sowieso aus den Regionen der ganzen Republik kommen würden.
Was für ein Irrtum. Offensichtlich prägt die Hauptstadt auch die Politik. Von der rheinischen Frohnatur, die für ihr angenehmes Handeln geschätzt wird zurück zu der berliner Maßlosigkeit und Großkotzigkeit. Die "europäische Führungsmacht", die wieder ihren Nachbarn zeigen muss, wo der Hammer hängt. Statt Kooperation und Diplomatie einen nicht vorhandenen Führungsanspruch heraushängen lassen.
Die Jahre zwischen 1945-1989 werden in Berlin nicht nur bautechnisch getilgt, sondern man versucht auch aktiv eine Kontinuität zu den dunklen Zeiten herzustellen. Bis zur Umdeutung der Geschichte.
Nur ein sollte man nicht vergessen: Es war die Bonner Republik mit ihrem Politikstil, die eine andere Sicht unserer Nachbarn auf Deutschland schuf und überhaupt den Zerfall des Ostblocks ermöglichte. Die DDR mit Ost-Berlin hatte auch bei den Sozialistischen Bruderstaaten immer nur eine kleine Statistenrolle gespielt. Und das lag nicht nur am Geld.