Dank für die Antwort. Was die ökologische Krise anbelangt, sind wir wohl ähnlicher Meinung, und ich gehöre auch nicht zu denen, die das Konzept Multikulturalität als Wert für sich hochhalten. Kulturelle Diversität ist sicher eine durchzogene Sache, einerseits potentiell bereichernd, andererseits sehr konfliktträchtig. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, das sehr viele derjenigen, die als Flüchtlinge in den letzten Jahren neu nach Deutschland gekommen sind, weltanschaulich denjenigen nahe stehen, die sie am meisten ablehnen. Da ist ein grosser Nachschub an autoritär geprägter Weltsicht ins Land gekommen. Das kann man heute z. B. an den Russlanddeutschen beobachten, die lange Union wählten und sich jetzt weiter nach rechts orientieren. Dass Einwanderung in Chaos und Gewalt enden müsse, steht allerdings nirgends geschrieben und ist auch nicht Stand irgendeiner Forschung. Das ist Ihre irrationale Überzeugung. Die Naziherrschaft hat zu jeder Menge Chaos und Gewalt geführt, früher auch schon mal innerchristliche Gegensätze. Da waren im Wesentlichen jeweils Biodeutsche beteiligt, die Probleme entstanden autochthon, wurden nicht von aussen hineingetragen. Über die Zeiten gabs immer wieder Ein- und Auswanderung, das ist nichts grundlegend Neues. Wie sich das auswirkt, hängt von vielen Umständen ab. Das muss nicht gut kommen, aber ebenso wenig schlecht. Die von Ihnen angeführte ökologische Krise wird allerdings zu besonders drastischen Verschiebungen führen, denen man sich nicht wird verschliessen können, wie auch immer man dazu steht. Statt den Untergang herbei zu reden, sollte man sich drauf vorbereiten, um in schwierigen Zeiten bestehen zu können.