Das ist doch Whataboutism - da hat jemand anderes auch was falsch gemacht. Zur Selbsterkenntnis taugt es jedenfalls, wenn man das, was man selbst tut, auch anerkennt.
Die Geschichte Europas ist eine Geschichte der Imperien, des Imperialismus, also des Krieges und der Ausbeutung. Das ist die bittere Wahrheit. Und was wir heute gerne tun ist so zu tun, als wäre das früher mal so gewesen. Diese Lüge erzählen wir gerne. Es ist eine Lüge, die sich leicht widerlegen lässt:
Vietnamkrieg, Koreakrieg, Irakkrieg, Jugoslawienkrieg, Afghanistankrieg, Syrienkrieg usw. - ein Krieg nach dem anderen. Und wir belügen uns selbst damit, dass wir das tun für die Menschen dort. Nur haben wir diese Menschen dort 1) nie gefragt und 2) umgebracht und deren Lebensgrundlage zerstört. Unsere Politiker haben uns mit ihren Motiven angelogen, unsere Journalisten haben diese Lügen wiederholt und wir haben unsere Politiker damit durchkommen lassen und sie nicht zur Rechenschaft dafür gezogen.
Dabei wissen wir alle, dass sie uns anlügen. Der Irakkrieg 2003 produzierte etwa 1 Mio. Tote und wir wissen alle, dass der Kriegsgrund gelogen war. Welchen Politiker haben wir für dieses Massaker zur Rechenschaft gezogen?
Da muss ein Putin noch lange morden, damit der die "Guten" einholt. Schätzungen besagen, dass wir allein nach 1945 20 bis 30 Millionen Kriegstote auf dem Gewissen haben. Das nennen wir dann Wertewesten.