Disclaimer: Ich bin (glücklicherweise) nicht armutsbetroffen, daher ist es als Verständnisfrage (mit der Bitte um konstruktive Antworten):
Wieso wird pauschal Armut und Einsamkeit pauschal in Zusammenhang gesetzt? Sicherlich ist es naheliegend (gerade wenn im Alter die Kinder wegziehen), aber: Was spricht dagegen, die Einsamkeit ohne den Einsatz von größeren monetären Mitteln zu bekämpfen? Dann treffe ich mich mit meinen Freunden regelmäßig zu Hause (einer stellt die Wohnung, einer bringt Kuchen mit (und wenn es der 99-Cent-Folienkuchen aus der Werbung ist), einer den Kaffee&Milch (sind auch kaum 50ct Materialeinsatz). Wenn man sich alle 3 Tage nachmittags auf nen Klönsnak trifft hat man jeden dritten Tag Geselligkeit - und gerade mal 15€ im MOnat investiert. Ist halt effektiver als wenn ich zwei mal im Monat für 7,50€ das gleiche beim Bäcker leisten zu können. Und wenn es statt der Wohnung die Bank im Park ist ist man sogar an der frischen Luft.
Oder man leistet sich den Bibliotheksausweis für 10€ im Jahr. Die meisten Bibliotheken haben irgendwie eine Art Leseecke, wo man sich kurz zurückziehen kann. Schon hat man geistige Betätigung und etwas Menschen um sich rum (statt dass einem zu Hause die Decke auf den Kopf fällt). Und vielleicht fällt sogar was (wie folgend beschrieben) ehrenamtliches ab...
Oder - so lange es gesundheitlich geht - ehrenamtlich tätig zu sein. Und wenn man im Regionalmuseum vor Ort an der Kasse sitzt, damit es geöffnet werden kann. Man sieht andere Leute, kommt eventuell ins Gespräch... und tut noch was gutes. Oder man geht über die Ehrenamtsnetzwerke und bietet sich als "Oma auf Zeit" an. Es gibt Familien, denen geholfen wäre, wenn die Kinder ein mal pro Woche "abgeschoben" werden könnten - dann wäre Zeit für Haushalt und Erledigungen, während die Kinder bei der "Leihoma" (mit den selbst mitgebrachten) Spielsachen Spielen, ihnen vorgelesen wird...
Sicherlich, wenn man sich passiv zurück zieht gibt es keinen Ausweg. Dann vereinsamt man. Aber irgendwie kann ich mich der pauschalen "Armut = Vereinsamung" nicht anschließen. Es ist eher schade, dass vielen Menschen (anscheinend) die Energie fehlt, solche Aktionen anzugehen und umzusetzen...