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mehr als 1000 Beiträge seit 01.05.2022

Re: Armut ist systembedingt

Normativ schrieb am 07.11.2022 19:35:

Sicher kenne ich die. Ich bin einer davon.

Dann solltest du wissen, dass der Lohn, den du zahlst in deiner Bilanz als Kosten geführt wird. Oder anders ausgedrückt, er geht zu Lasten deines Gewinns.
Wäre das nicht so, könntest du den Lohn so weit erhöhen, dass deine Angestellten trotz Steuer kein Problem hätten ihr Leben zu finanzieren.

Weil du aber nicht mehr Lohn zahlen willst, kommst du überhaupt erst auf den Gedanken, dass es der Staat ist, der in deinen Augen unnützes Zeugs finanziert.

Warum gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn? Warum gibt es innerorts eine Vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit? Weil es immer mal einen gibt, der aus der Reihe tanzt. Würde es auch ohne gehen? Sicher! Geht doch auf der Autobahn auch.

Offenbar ja nicht. Der Staat hat einen Niedrig- und Niedrigstlohnsektor ermöglicht. Gemäß dem Motto, das sich Arbeit lohnen soll. Das Kapital hat dieses Angebot dankend angenommen, und - anstatt wie gewünscht zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen - die vorhanden Arbeitsplätze verbilligt. Mit dem Effekt, dass der Lohn oft zum Leben nicht mehr reicht, und der Staat dann einspringen muss.
Dem schiebt der Mindestlohn einen Riegel vor. Der Lohn reicht zwar immer noch nicht, um davon in Hamburg, München oder Berlin zu leben, aber wenigstens fallen die Leute nicht mehr ihm zur Last.

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