Doc HT schrieb am 8. November 2006 14:25
> cassiel schrieb am 8. November 2006 13:36
> > Deswegen soll sich jeder im Open-Review ein Renomée als Kapazität
> > erarbeiten können. Gleiche, faire Chance für jeden, auch die
> > Hausfrau, die sich nur hobbymäßig damit beschäftigt (auch wenn es
> > relativ unwahrscheinlich ist).
> ? Frei nach dem Motto: Was Frau E. Müller, Hausfrau, schon immer mal
> zur Nahttechnik bei Herzkranzgefäßen sagen wollte: "Ich mache meine
> Weihnachtsgans immer folgendermaßen zu!"
Du verwechselst da was:
Demokratie ist die Emanzipation der Laien und nicht der Dummen.
Du übersimplifizierst wenn du obiges, wenn auch überspitzt annimmst.
Du unterschlägst, dass es bei Open-Review selbstverständlich auch ein
selbszügliches Review des Review gibt, das(?) Review sich also selbst
kontrolliert.
Wenn zum Open-Review nur noch die zugelassen werden, die ohnehin
schon im elitären Zirkel sind, dann hast du wieder ein geschlossenes
Peer-Review, wo nichts offen ist. Open-Review funktioniert nicht ohne
offen und öffentlich zu sein.
> Nein, es geht um Review, NICHT um Meinungen, und das hat etwas mit
> Fachwissen zu tun.
Da sehe ich keinen Gegensatz. Es gibt kein per se meinungsfreies
Wissen nur weil sich das Wissen vieler Leute ähnlich ist. Und
Fachwissen können auch Laien ohne akademischen Abschluß haben. Lass
sie sich beweisen und das Problem ist gelöst.
> Studienanfänger könne sehr gut Fragen äußern und
> Kommentieren, aber eben nicht reviewen. Der Unterschied ist fein,
> aber wichtig.
Das gilt aber nicht absolut. Das ist auch ein feiner Unterschied.
Es gibt Fachleute in einem Gebiet, auch mit wissenschaftlichem
Anspruch, die nie eine Uni von Innen gesehen haben und sogar
Gutachten erstellen. Willst du die ausschliessen nur weil sie kein
Diplom Dr. oder Prof. Titel haben?
Du unterschlägst komplett das Review des Review.
> Natürlich gibt es kundige Laien - letzlich sind die Leute kundig, die
> ähnliches selber machen, und da gibt es einen Unterschied zwischen
> "Profis" und "Laien". Der Unterschied bemißt sich in der Zeit und
> Intensität, die man investiert. Kein praktischer Arzt wird Fragen der
> Herzchirurgie beantworten wollen, obewohl er die theoretische
> Grundlage draufhat - nur als Beispiel.
Es zwingt ihn ja keiner. Aber man sollte niemanden diskriminieren und
ka-te-gor-isch ausschliessen, sondern an seinen erbrachten Leistungen
messen.
> Was nicht heißt, dass man Laien nicht einbeziehen kann. Es sollte -
> wie die Einbeziehung von Profis - zum richtigen Zeitpunkt auf die
> richtige Art und Weise stattfinden.
Nur es muss eben prinzipiell offen sein. Dein o.g. Hausfrauen-Review
sollte _im_Prinzip_ zulässig sein, nur wird es mit Sicherheit im
Review des Review durchfallen und irgendwo auf der Datenmüllkippe
landen, wo es niemanden interessiert. Das ist aber zehnmal besser,
als jemanden von vornherein auszuschliessen, der vielleicht eine
entscheidende Idee oder den entscheidenden Fehler gefunden hat.
> cassiel schrieb am 8. November 2006 13:36
> > Deswegen soll sich jeder im Open-Review ein Renomée als Kapazität
> > erarbeiten können. Gleiche, faire Chance für jeden, auch die
> > Hausfrau, die sich nur hobbymäßig damit beschäftigt (auch wenn es
> > relativ unwahrscheinlich ist).
> ? Frei nach dem Motto: Was Frau E. Müller, Hausfrau, schon immer mal
> zur Nahttechnik bei Herzkranzgefäßen sagen wollte: "Ich mache meine
> Weihnachtsgans immer folgendermaßen zu!"
Du verwechselst da was:
Demokratie ist die Emanzipation der Laien und nicht der Dummen.
Du übersimplifizierst wenn du obiges, wenn auch überspitzt annimmst.
Du unterschlägst, dass es bei Open-Review selbstverständlich auch ein
selbszügliches Review des Review gibt, das(?) Review sich also selbst
kontrolliert.
Wenn zum Open-Review nur noch die zugelassen werden, die ohnehin
schon im elitären Zirkel sind, dann hast du wieder ein geschlossenes
Peer-Review, wo nichts offen ist. Open-Review funktioniert nicht ohne
offen und öffentlich zu sein.
> Nein, es geht um Review, NICHT um Meinungen, und das hat etwas mit
> Fachwissen zu tun.
Da sehe ich keinen Gegensatz. Es gibt kein per se meinungsfreies
Wissen nur weil sich das Wissen vieler Leute ähnlich ist. Und
Fachwissen können auch Laien ohne akademischen Abschluß haben. Lass
sie sich beweisen und das Problem ist gelöst.
> Studienanfänger könne sehr gut Fragen äußern und
> Kommentieren, aber eben nicht reviewen. Der Unterschied ist fein,
> aber wichtig.
Das gilt aber nicht absolut. Das ist auch ein feiner Unterschied.
Es gibt Fachleute in einem Gebiet, auch mit wissenschaftlichem
Anspruch, die nie eine Uni von Innen gesehen haben und sogar
Gutachten erstellen. Willst du die ausschliessen nur weil sie kein
Diplom Dr. oder Prof. Titel haben?
Du unterschlägst komplett das Review des Review.
> Natürlich gibt es kundige Laien - letzlich sind die Leute kundig, die
> ähnliches selber machen, und da gibt es einen Unterschied zwischen
> "Profis" und "Laien". Der Unterschied bemißt sich in der Zeit und
> Intensität, die man investiert. Kein praktischer Arzt wird Fragen der
> Herzchirurgie beantworten wollen, obewohl er die theoretische
> Grundlage draufhat - nur als Beispiel.
Es zwingt ihn ja keiner. Aber man sollte niemanden diskriminieren und
ka-te-gor-isch ausschliessen, sondern an seinen erbrachten Leistungen
messen.
> Was nicht heißt, dass man Laien nicht einbeziehen kann. Es sollte -
> wie die Einbeziehung von Profis - zum richtigen Zeitpunkt auf die
> richtige Art und Weise stattfinden.
Nur es muss eben prinzipiell offen sein. Dein o.g. Hausfrauen-Review
sollte _im_Prinzip_ zulässig sein, nur wird es mit Sicherheit im
Review des Review durchfallen und irgendwo auf der Datenmüllkippe
landen, wo es niemanden interessiert. Das ist aber zehnmal besser,
als jemanden von vornherein auszuschliessen, der vielleicht eine
entscheidende Idee oder den entscheidenden Fehler gefunden hat.