...gewinne ich den Eindruck, die meisten haben von der Thematik keine Ahnung bzw. keine eigenen Erfahrungen.
Daher jetzt mal (aus eigene aktueller Erfahrung) Butter bei die Fische:
Wenn man icm jahr 2020/2021 eine sog. Pflegekraft legal engagiert wird diese entweder Angestellte des Pflegebedürftigen oder eines Angehörigen bzw. man engagiert eine Dienstleistungsagentur, die entspr. Kräfte angestellt hat und schickt.
Die Verträge sehen eine 40-h-Woche vor (der Rest ist Privatvergnügen der Angehörigen). Im Großraum München kostet so eine Kraft 2400 bis 2.800 EUR/Monat bei freier Kost und Logis (eigenes Zimmer, häufig gefordert eigenes Bad, WLAN etc.).
Dafür bekommt man eine ungelernte Kraft, die sich kaum verständlich machen kann.
Keinerlei Pflegeerfahrung, keinerlei medizinische Grundkenntnisse.
Die vorgelegten "Zertifikate" sind das Papier nicht wert auf dem sie stehen.
Ich habe z.B. noch keine einzige osteuropäische "Pflegekraft" gesehen, die auch nur weiß wie man einen Senior aus dem Bett bringt oder nach einem Sturz aufstehen hilft.
Das sind unbeholfene Menschen, die zu anderer Arbeit nicht qualifiziert genug sind und daher nach Deutschland arbeiten gehen.
Medikamentengabe, Insulinspritzen etc. bleibt Sache der Angehörigen oder eines örtliche Pflegedienstes (gesondert zu vergüten).
Ganz unbeliebt ist, wenn Angehörige zu oft da sind, dann fühlen sich die Damen überwacht.
Will man wenigsten rudimentäre Deutschkenntnisse muss man 150 bis 250 drauf legen. Unterhalten kann man sich mit denen aber noch lange nicht.
Die Kombination aus mangelnden Sprachkenntnissen und häufen Hörschwächen der Senioren führen dazu, dass keinerlei Kommunikation stattfindet.
Bezügl. der Kosten: da gibt's noch An- und Abreisepauschalen, Vemittlungsgebühren bzw. "Grundgebühr" (wie bei der Aufnahme in den Golfclub) etc.
I.d.R. wechseln die "Pflegekräfte" regelmäßig (alle 6-8 Wochen), dann kommt eine andere und alles fängt von vorne an.
Sind die Angehörigen zu häufig da, die Oma nicht ganz besonders lieb oder das Haus abgelegen, dann kündigen die Damen vorzeitig, Alternativen gibt's für die genug.
Die Entlastung von engagierten Angehörigen durch diese "Pflegekräfte" ist faktisch minimal aber häufig dennoch unumgänglich.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.06.2021 12:37).